MT Aerospace weiht Fertigungsanlagen ein

Das Luft- und Raumfahrtunternehmen MT Aerospace AG, eine Tochter des Technologiekonzerns OHB SE, hat in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste die neuen Fertigungsanlagen für die Ariane 6 am Standort Augsburg feierlich eingeweiht. MT Aerospace hat dafür mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Raumfahrtagentur ESA eine neue, rund 2500
Quadratmeter große Halle in Augsburg gebaut, eine weitere Produktionshalle umgerüstet und dafür die gesamte Entwicklung und Produktion digitalisiert. Hochmoderne Schweißanlagen, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, automatisierte sowie modernisierte Bohr- und Nietroboter sorgen für effizientere und günstigere Produktionsabläufe.

„Wir verdreifachen durch den Sprung in das Industrie 4.0-Zeitalter unsere Produktivität und treiben technische Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeit für die zukünftige Trägerrakete Ariane 6 maßgeblich mit voran“, sagte der MT Aerospace-CEO Hans J. Steininger in seiner Begrüßungsrede. Die richtete sich unter anderem an den Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie, Franz Josef Pschierer, der in seiner Ansprache sagte: „Bayern ist ein Premium-Standort der Raumfahrt. Die MT Aerospace zeigt hier auf beeindruckende Art und Weise, dass sie mit der Umstellung auf Industrie 4.0 und dem Fokus auf Digitalisierung auch in Zukunft wettbewerbsfähig ist, Wachstum generiert und Arbeitsplätze erhält. Das Raumfahrtunternehmen trägt dadurch maßgeblich dazu bei, den Freistaat als einen der führenden europäischen Hightech-Forschungs- und Produktionsstandorte weiter zu stärken. Unser bayerisches Raumfahrtprogramm „Bavaria One“ wird neue Akzente setzen. Die Raumfahrt ist eine Schlüsseltechnologie für Bayern. Schon heute beschäftigt sie 27.000 Menschen in Bayern“. 
Marco R. Fuchs, CEO der OHB SE machte deutlich: „Die weltweite Konkurrenz auf dem Transportmarkt ist groß. Umso wichtiger ist es, dass wir mit den Agenturen und Industriepartnern im Schulterschluss dafür sorgen, das Ariane 6-Programm zum Erfolg zu führen.“

Mit einem Industrieanteil von gut 10 Prozent ist MT Aerospace maßgeblich an der Entwicklung und Industrialisierung des Ariane 6-Trägersystems beteiligt. Als ein Kernstück des Produktivitätsfortschritts und technologische Weiterentwicklung gilt die große FSW-Anlage. FSW steht für „Friction Stir Welding“, auf Deutsch Ruhrreibschweißen. Die Anlage zum Zusammenfügen von Leichtmetallen wurde Anfang 2018 installiert und ist weltweit einzigartig. Das neue Verfahren ermöglicht leistungsfähigen Leichtbau mit beträchtlichen Gewichtseinsparungen, was einen wesentlichen Faktor in der Luft- und Raumfahrt ausmacht. 
Dazu kommt, dass die FSW-Maschine sowohl die Prozesse dokumentiert als auch die Bauteile per Ultraschall überprüft. Wenn die Komponenten die Anlage verlassen, sind sie fertig bearbeitet und geprüft. „Es ist tatsächlich ein Technologiesprung in der Größenordnung von 20 Jahren und mehr. Wir haben hier nicht nur in das Ariane-Programm investiert, sondern auch wesentlich in eine innovative Zukunft der MT Aerospace, die Arbeitsplätze sowie die Zukunft der MT Aerospace AG sichert“, so Steininger abschließend.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.