Auf der Meyer Werft erfolgte am 29. Februar 2024 der Brennstart des zweiten Marinebetriebsstoffversorgers (MBV707) für die Deutsche Marine. Mit dem bereits Mitte vergangenen Jahres auf Kiel gelegten Schwesternschiff werden die neuen militärischen Versorgungsschiffe laut Pressemitteilung in Zukunft die bisherigen Einheiten der RHÖNKlasse ersetzen. Beide Marinetanker werden unter Federführung der NVL Group in Kooperation mit der Meyer Gruppe in Rostock gefertigt.
„Mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte steigen wir heute planmäßig in die schiffbauliche Umsetzung des zweiten Schiffes ein“, so NVL-Projektleiterin Beate Debold. „Damit befinden sich beide Marinetanker in der Fertigungsphase. Ein wichtiger Meilenstein für das Projekt und für uns als Industrie-Team, das in dieser Konstellation erstmals an einem Beschaffungsvorhaben zusammenarbeitet.“
Gebaut, in Betrieb genommen und erprobt werden die Plattformen nach Presseinformationen auf der zur Meyer Gruppe gehörenden Rostocker Neptun Werft. Lediglich die Deckshäuser werden in Papenburg gefertigt und anschließend nach Rostock zur Montage verschifft. „Beim ersten Schiff sind wir bereits dabei, den RAS-Mast, einen Teil des Herzstücks beider Tankschiffe, zu fertigen“, so Daniel Schmelzer, Projektleiter der Meyer Werft. Das RAS-System (Replenishment at sea) ermögliche die Versorgung von Schiffen während der Fahrt auf hoher See mit Betriebsstoffen, Ersatzteilen oder Lebensmitteln. Es erhöhe damit die Einsatzdauer von Marineschiffen im jeweiligen Operationsgebiet.
Die NVL übernehme als Generalunternehmer das Projektmanagement, die marinespezifischen Anteile des Plattform- und Einsatzsystems sowie umfangreiche Leistungen zur Herstellung der Versorgungsreife, welche die Betreibbarkeit der Schiffe im logistischen System der Bundeswehr sicherstellen.
Die 173 Meter langen und 20.000 Tonnen verdrängenden Flottentanker erlauben bei einem Ladevolumen von fast 13.000 Kubikmetern Dieselkraftstoff bis zu drei parallele Betankungen auf See. Zudem verfügen die Doppelhüllentanker über zahlreiche modulare Containerstellplätze, beispielsweise für den Transport von Lebensmitteln und Ersatzteilen. Vom Flugdeck führe ein direkter Zugang zur Krankenstation zur effizienten Unterstützung von Rettungsaktionen.