35 Jahre BIBUS METALS – Aus Erfahrung zukunftsorientiert

Von der Luft- und Raumfahrt bis zur chemischen Industrie: Überall dort, wo Werkstoffe extremen Bedingungen trotzen müssen, sind Qualität, Präzision und Erfahrung entscheidend. In diesem Umfeld hat sich die BIBUS METALS GmbH mit Sitz in Essen als zuverlässiger Partner mit einem umfangreichen Produktsortiment etabliert. Dabei überzeugt das Unternehmen vor allem durch eine gelebte Servicephilosophie und eine bemerkenswerte Nähe zum Kunden.

„Supporting Your Success“ – dieser Leitsatz ist mehr als nur ein wohlklingendes Versprechen. Für Geschäftsführer Klaus Bökels ist er ein konkreter Maßstab, an dem das tägliche Handeln gemessen wird. Die BIBUS METALS GmbH handelt mit Blechen, Stäben und Rohren aus Nickel und Nickelbasislegierungen. Diese Werkstoffe kommen dort zum Einsatz, wo herkömmliche Materialien an ihre Grenzen stoßen, beispielsweise in aggressiven Medien, bei hohen Temperaturen oder unter extremen mechanischen Belastungen. In diesen Einsatzbereichen müssen sowohl die Materialeigenschaften als auch die Ablauforganisation absolut fehlerfrei sein. Von der ersten Beratung bis zur Anlieferung setzt BIBUS METALS auf umfassende Lagerhaltung, schnelle Verfügbarkeit und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit sensiblen Materialien.

Die BIBUS METALS GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der schweizerischen BIBUS AG und Teil einer größeren Unternehmensgruppe, die weltweit in den Bereichen Technologie, Elektronik und Materialien aktiv ist. An über 50 Standorten arbeiten mehr als 1.100 Mitarbeitende, die das Know-how, die Logistik und die Kultur eines international aufgestellten Familienunternehmens verkörpern. Bei der Essener Tochterfirma aus der Materials-Sparte sind derzeit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter zwei Auszubildende – eine dritte beginnt im Sommer ihre Ausbildung. Trotz der Zugehörigkeit zur Gruppe prägt das Unternehmen eine eigenständige Identität mit kurzen Entscheidungswegen, einem kollegialen Miteinander und einer großen Veränderungsbereitschaft. „Wir wachsen gemeinsam mit unseren Kunden. Das bedeutet, dass wir immer offen dafür sind, flexibel und innovativ zu handeln“, so Geschäftsführer Klaus Bökels.

35 Jahre BIBUS METALS

Die BIBUS METALS GmbH wurde 1990 in Düsseldorf als erstes Unternehmen der Materials-Sparte der Schweizer BIBUS AG außerhalb des Heimatmarktes gegründet. Mit einem breiten Produktportfolio, darunter klassische Edelstähle und Aluminium, stand zunächst die Erschließung des deutschen Marktes im Vordergrund. Doch mit Beginn der 2000er-Jahre wurde eine neue strategische Ausrichtung verfolgt: Der Fokus verlagerte sich zunehmend auf Hochleistungswerkstoffe. Heute hat sich das Unternehmen in diesem spezialisierten Segment etabliert.

Klaus Bökels blickt auf sechs Jahre Geschichte mit BIBUS METALS zurück: „Aufgrund der besonderen Eigenschaften unserer Materialien können wir an spannenden Projekten mitarbeiten. Ein Beispiel ist die Arbeit an Auspuffsystemen von Formel-1-Boliden, die nicht nur Temperaturen von über 900 Grad, sondern auch Vibrationen und engen Einbauräumen trotzen müssen.“ Für ihn persönlich war auch die Umstellung auf ein kooperativeres Führungsverständnis ein zentrales Thema. „Als ich 2019 ins Unternehmen kam, war es für das Team eine Umstellung, mit einem Chef zu arbeiten, der flache Hierarchien lebt, viel Vertrauen gibt und Eigenverantwortung erwartet. Aber das Team hat diese neue

Art des Arbeitens sehr gut angenommen, und alle haben bewiesen, wie sehr sie sich weiterentwickeln können und wollen. Auch bei allen großen Projekten und Hürden, die wir gemeinsam gemeistert haben, rechne ich es unserem Team sehr hoch an, wie geschlossen wir zusammengearbeitet haben. Alle haben mit großem Engagement an einem Strang gezogen. Auch außerhalb der Arbeitszeit haben wir tolle Erinnerungen gewonnen – vom Feierabendbier bis zu einem Teammeeting am Standort Kirrlach mit anschließendem Besuch im Freizeitpark.“

Zum 35-jährigen Jubiläum steht BIBUS METALS nicht nur für die Hochwertigkeit seiner Materialien, sondern auch für Partnerschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Vertrauen – sowohl innerhalb der Belegschaft als auch gegenüber Kunden.

Strategischer Wandel mit System

Während Werkstoffe wie Nickel, Titan oder Edelstahl in ihrer genormten Form weitgehend unverändert bleiben, unterliegen Marktanforderungen, Kundenverhalten und interne Strukturen einem dynamischen Wandel. „Der Markt verändert sich – das Material bleibt“, bringt es Klaus Bökels auf den Punkt. Die BIBUS METALS GmbH begegnet diesen Entwicklungen mit einem strategischen Blick nach vorn. Insbesondere im Hinblick auf Digitalisierung möchte das Unternehmen seine Vorreiterrolle beibehalten.

Mit ihrer digitalen Angebotsplattform my.bibusmetals.de hat die BIBUS METALS GmbH frühzeitig auf die fortschreitende Digitalisierung im Vertrieb reagiert. Seit Sommer 2022 ermöglicht die Plattform nicht nur die Echtzeit-Einsicht in Preise und Verfügbarkeiten, sondern auch die Generierung von Angeboten rund um die Uhr. Die frei gewordenen Ressourcen können somit für persönliche Beratung und komplexere Kundenanliegen eingesetzt werden. Bei BIBUS METALS versteht man Digitalisierung jedoch nicht als einmalige Innovation, sondern als dynamischen Prozess. Das Ziel besteht darin, die Plattform basierend auf Kundenfeedback zu einem umfassenden Kommunikations- und Serviceraum weiterzuentwickeln.

Ein zentrales Element dieser digitalen Evolution ist das zugrunde liegende ERP-System. Heute bildet Microsoft Dynamics AX 2012 das Backend der Plattform. Doch die Grenzen dieses Systems zeichnen sich bereits ab. Deshalb wird BIBUS METALS Anfang 2026 als erstes Unternehmen der Gruppe auf Microsoft Dynamics 365 umstellen. Die cloudbasierte Version soll nicht nur bessere

Integrationsmöglichkeiten mit Microsoft-Anwendungen bieten, sondern vor allem die Weiterentwicklung der Plattform nachhaltig beschleunigen. „Unsere Plattform ist wie ein Ausgabegerät“, erläutert Klaus Bökels. „Nur wenn das System im Hintergrund leistungsfähig ist, können wir im Front-End Qualität liefern.“

„Wenn ein Kunde sagt: ‚Ich möchte gerne auch diese Daten einsehen können‘, dann nehmen wir das ernst, denn das Minimum Viable Product entwickelt sich immer weiter“, betont Klaus Bökels. Um diesen Ansatz greifbar zu machen, bedient er sich eines bildhaften Vergleichs: „Während ein Kleinkind die Freiheit gewinnt, laufen zu können, kann ein Schulkind mit dem Fahrrad zu Freunden fahren und ein Teenager mit dem Motorroller die Welt entdecken. Für einen Erwachsenen ist es dagegen meistens selbstverständlich, mit dem Auto von A nach B zu kommen. Und so, wie sich im menschlichen Leben die Anforderungen an die Fortbewegungsmittel mit der Zeit steigern, so steigt auch in der Industrie kontinuierlich der Standard dessen, was der Kunde erwarten kann. Nicht alles muss sofort da sein, entscheidend ist, dass jede Entwicklungsstufe einen echten Nutzen bringt und sinnvoll auf der vorherigen aufbaut.“

Ein besonders spannendes Feld ist der gezielte Einsatz von künstlicher Intelligenz. Erst kürzlich wurde bei BIBUS METALS eine neue Stelle geschaffen, um die Potenziale von KI systematisch zu analysieren. Dabei spielen Datenschutz und Datensouveränität eine zentrale Rolle. Aktuell prüft das Unternehmen verschiedene Ansätze, darunter auch datenschutzkonforme Lösungen wie Microsoft Copilot in der Unternehmensversion. Langfristig ist sogar die Entwicklung eines eigenen, geschlossenen KI-Systems denkbar. „Wir sondieren vorsichtig, an welchen Stellen wir KI tatsächlich wertbringend nutzen können, und eruieren dann, welche Tools sich für diese Zwecke am besten eignen. Aber das Wichtigste ist: KI soll unser Team unterstützen und niemanden ersetzen.“

„Unsere Auszubildenden sind von Anfang an ein wertvoller Teil des Unternehmens“, erklärt Klaus Bökels. Die Auszubildenden übernehmen bereits früh Verantwortung, organisieren Veranstaltungen oder bringen sich in interne Projekte ein – inklusive Budgetverantwortung und Programmgestaltung.

Hinter diesem offenen Umgang steht ein Prozess der Selbstreflexion. Nach einer weniger gelungenen Ausbildungserfahrung entschied die Unternehmensbelegschaft, die eigenen Strukturen zu überdenken. Mithilfe eines Ausbildungscoachs wurden die Faktoren analysiert, die zu Missverständnissen geführt hatten, und es wurde festgelegt, was künftig anders gehandhabt werden sollte. „Wir haben festgestellt, dass die Verantwortung nicht bei dem Azubi lag, sondern bei uns“, reflektiert Klaus Bökels. Daraus erwuchs die Entscheidung, eine wertschätzende und individuelle Ausbildungskultur zu etablieren.

Die Früchte dieser Haltung zeigen sich laut Bökels bereits deutlich im Arbeitsalltag. Junge Mitarbeitende verlieren schneller die Scheu, treten selbstbewusster auf und übernehmen viel Eigenverantwortung. „Beim ersten Projekt hieß es noch: ‚Dürfen wir vielleicht …?‘ Heute kommen sie mit einem fertigen Konzept und fragen nur noch: ‚Liegt das im Budget?‘ – wenn ja, setzen sie es um“, berichtet er.

Auch Fehler gehören dazu, werden aber nicht sanktioniert, sondern als Teil des Lernprozesses betrachtet. „Fehler sind Helfer, nur anders geschrieben“, betont Bökels. „Diese Fehlerkultur schafft Sicherheit. Das ist ein Aspekt, der gerade im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt eine zentrale Rolle spielt.“

Die Auszubildenden vernetzen sich auch über das eigene Unternehmen hinaus. Nach dem gruppenweiten Leitmotiv „One BIBUS“ wurden standortübergreifende Projekte ins Leben gerufen. Ein Beispiel: In Zusammenarbeit mit einem professionellen Filmverlag produzierten die Auszubildenden ein Video über ihre Erfahrungen innerhalb der BIBUS-Gruppe. Von der Kameraführung über den Ton bis zum Schnitt: Alle Aufgaben wurden von den Auszubildenden selbstständig übernommen.

Der Mensch im Mittelpunkt

Doch nicht nur die Entwicklung der Auszubildenden, sondern auch die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden wird durch eine Offenheit für innovative und individuelle Ansätze unterstützt. Ein Beispiel dafür ist die Nutzung von LEGO® SERIOUS PLAY® in strategischen Entwicklungsprozessen. Was auf den ersten Blick wie ein Spielzeug wirkt, wird bei BIBUS METALS zum Werkzeug für ernsthafte Partizipation und kreative Zukunftsarbeit. Die Mitarbeitenden werden so nicht nur mitgenommen, sondern zu aktiven Mitgestaltern des Wandels. Klaus Bökels macht deutlich: „Ich brauche unsere Mitarbeitenden morgen genauso wie heute – vielleicht sogar mehr. Es reicht nicht, dass wir als Geschäftsleitung eine Vision haben. Die Menschen müssen sie mittragen.“

Außerdem wurde der Wandel von starren Stellenbeschreibungen hin zu flexiblen Rollenmodellen vollzogen. Mitarbeitende können verschiedene Aufgabenfelder übernehmen, je nach ihren persönlichen Stärken. „Unsere Mitarbeitenden schlüpfen heute je nach Situation in verschiedene Rollen – sei es als Verkäufer, Assistent oder Ansprechpartner mit Handlungsvollmacht“, so Klaus Bökels. „Das macht uns beweglicher und gibt den Menschen die Möglichkeit, sich einzubringen, ohne sich in einem zu engen Korsett wiederzufinden.“

Dass nicht jede Investition in die Auszubildenden oder Weiterbildungen zwangsläufig mit einer langfristigen Unternehmensbindung einhergeht, ist dem

Geschäftsführer bewusst. Doch das hält ihn nicht davon ab, weiter auszubilden. „Es gibt diesen Spruch: Der CFO sagt: ‚Was, wenn wir unseren Leuten die Weiterbildung bezahlen und sie damit zu einem anderen Unternehmen gehen?‘ Und der CEO antwortet: ‚Was, wenn wir sie nicht weiterbilden – und sie bleiben?‘ Genau diese Haltung spiegelt unsere Unternehmensphilosophie wider“, zitiert er mit einem Schmunzeln.

Qualität ohne Kompromisse

In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt oder der chemischen Industrie ist einwandfreie Qualität eine Grundvoraussetzung. „Die Basis ist unsere ISO-9001-Zertifizierung“, unterstreicht Bökels. Die im Jahr 2022 erlangte ISO-9001:2015-Zertifizierung wurde im März 2025 erfolgreich rezertifiziert. „Aber wir gehen in vielen Bereichen über das hinaus, was die Norm verlangt.“ Gemeint ist vor allem der Umgang mit Lieferanten und Wareneingängen. Bei BIBUS METALS wird jedes angelieferte Material unabhängig von Lieferschein oder Herstellerangabe nach strengen internen Vorgaben kontrolliert. „Wenn etwas nicht unseren Vorstellungen entspricht, geht es auch bei Grenzfällen zurück“, ergänzt Bökels.

Ein Schlüssel zur gleichbleibenden Produktqualität ist die sorgfältige Auswahl der Lieferanten. BIBUS METALS arbeitet pro Produktgruppe in der Regel mit nicht mehr als drei sehr sorgfältig ausgewählten Partnern zusammen. Diese Beziehungen werden über Jahre hinweg aufgebaut, gepflegt und regelmäßig evaluiert. „Lieferantentreue bedeutet für uns Zuverlässigkeit“, erklärt Bökels. „Wir kennen unsere Partner und wissen, welche Qualität wir von ihnen erwarten können.“

Außerdem ermöglicht diese enge Zusammenarbeit eine optimale Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprung des Materials. Der überwiegende Teil des Sortiments stammt aus Deutschland, Italien oder Spanien. Eine Ausnahme gibt es dennoch: „Einige unserer Bleche beziehen wir von einem japanischen Hersteller mit exzellentem Ruf – eine bewusste Entscheidung für Qualität.“

Somit bleibt CBAM für das Unternehmen ein Randthema. „Derzeit betrifft uns nur der Werkstoff 800H“, sagt Bökels. Dieser hochlegierte Edelstahl (Werkstoffnummer 1.4876) unterliegt sowohl CBAM- als auch Safeguard-Pflichten. „Das betrifft nur einen kleinen Teil unserer Blechlieferungen, daher ist der bürokratische Aufwand für uns absolut überschaubar.“ Trotzdem zieht Klaus Bökels seine Schlüsse aus dem Grenzausgleichsmechanismus: „Allein die Tatsache, dass man sich bewusst macht, wie viel CO₂ bei der Herstellung einer Tonne Material freigesetzt wird, verändert die Perspektive.“

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