RWE plant, an eigenen ehemaligen Kraftwerksstandorten bis 2030 wasserstofffähige Gaskraftwerke zu errichten, um damit zum Gelingen des Kohleausstiegs bis 2030 beizutragen. Aktuell gab das Unternehmen bekannt, mit der Auftragsvergabe an ein internationales Konsortium nun die Voraussetzungen geschaffen zu haben, um an ihrem Standort Weisweiler bis zum Ende des Jahrzehnts ein wasserstofffähiges Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit einer Leistung von 800 Megawatt zu realisieren.
Die Genehmigungsplanung für die Anlage beginne unmittelbar. Die Bestellung der Kraftwerks-Komponenten sowie die Beauftragung der Konstruktion stünden unter dem Vorbehalt einer finalen Investitionsentscheidung.
„Mit der beauftragten Genehmigungsplanung gehen wir in Vorleistung, um die Chance einer Fertigstellung bis 2030 offenzuhalten. RWE ist bereit, mit dem Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke einen Beitrag zu grüner Versorgungssicherheit zu leisten und so den Kohleausstieg 2030 zu ermöglichen. Dafür braucht es zügig Weichenstellungen der Politik: Nur wenn die Wasserstoff-Netzanbindungen gesichert ist und ein wirtschaftlicher Betrieb der Kraftwerke durch passende Rahmenbedingungen ermöglicht wird, können wir finale Investitionsentscheidungen treffen“, so Roger Miesen, CEO RWE Generation SE.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, zeitnah einen Regulierungsrahmen für die Ausschreibungen von wasserstofffähigen Gaskraftwerken zu schaffen, an denen sich RWE laut Presseinformation beteiligen will. Entsprechend den jüngst vorgestellten Planungen zum Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur könnte Weisweiler künftig nah an einer Wasserstoff-Transportleitung liegen.
Im Rahmen eines Ausschreibungsprozesses für die geplante Anlage hat laut Unternehmensinformation sich ein Konsortium aus Ansaldo Energia (Italien) und Tecnicas Reunidas (Spanien) durchgesetzt.
Der Vertrag, den die Partner im Juli 2023 unterzeichnet haben, beinhalte als ersten Schritt die Genehmigungsplanung für das Kraftwerk. Sie sei die Voraussetzung dafür, dass RWE rasch in die Umsetzung starten kann, sobald die Rahmenbedingungen passen.
Die beiden weiteren Vertragstranchen beinhalten laut Pressemitteilung die Bestellung zentraler Kraftwerks-Komponenten und die Konstruktion der Anlage. Sie würden ausgelöst, wenn alle notwendigen Genehmigungen vorliegen und Klarheit über die Gesamtwirtschaftlichkeit des Vorhabens besteht. Dies könnte nach aktueller Planung 2025 der Fall sein, sodass die Anlage bis Ende des Jahrzehnts die Stromproduktion aufnehmen könnte.
Die geplante GuD-Anlage soll bereits zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme technisch in der Lage sein, mindestens 50%vol Wasserstoff einzusetzen. Alle Planungen seien drauf ausgerichtet, dass eine Umrüstung auf den Einsatz von 100% Wasserstoff ab 2035 möglich ist.