Der Spezialist für Ruder- und Steuersysteme DMC hat am vergangenen Donnerstag auf der Europort 2023 in Rotterdam die völlig neue Optima-Düse vorgestellt, welche aus verschiedenen Stählen wie Edelstahl, Stahl und Duplex produziert werden kann. „Die ursprüngliche Optima-Düse wurde 1998 eingeführt und entwickelte sich schnell zum Standard in verschiedenen Märkten. Sie ist eine der am besten laufenden Düsen für Schub- und Schleppboote, Eisbrecher, Baggerschiffe, Küstenschiffe, Fischerei- und Arbeitsboote. In der Binnenschifffahrt ist sie sogar die meistverkaufte Düse. Tausende von Schiffen arbeiten mit diesem Schubkraftverstärker“, so Unternehmensaussagen. Nach 25 Jahren und fast einem Jahr Forschung habe DMC nun eine verbesserte Konstruktion entwickelt und in Produktion gebracht.
Eigene und unabhängige Forschung
„Mit Hilfe von Computational Fluid Dynamics (CFD) haben wir die Profilform systematisch untersucht und verändert und mehrere Simulationen durchgeführt. Dies lieferte viele nützliche Erkenntnisse. Um sicherzugehen, haben wir die Ergebnisse jedoch von einer unabhängigen CFD-Partei validieren lassen. Dann konnten wir auch in der Praxis mit den richtigen, exakten Werten arbeiten“, so Kees Oevermans, Technical Sales Manager bei DMC, der die Untersuchungen leitete.
Die drei wichtigsten Ergebnisse für Schiffseigner und Schiffsmanagementgesellschaften seien, dass die aktualisierte Optima mehr Vorwärts- und Rückwärtsschub als ihr Vorgänger erzeuge, was zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch führe, und dass sie weniger Vibrationen und Lärm produziere.
Oevermans: „Die neu gestaltete Optima-Düse liefert bis zu 1,8 % mehr Direktschub. Aber das ist noch nicht alles. Man kann sich die Schiffsdüse und den Propeller als ein zusammenhängendes Ganzes vorstellen. Wenn man von dieser Idee ausgehend ein einziges System anstatt zwei getrennter Systeme entwickelt, können wir den Antrieb noch weiter optimieren und bis zu 3,4 % mehr Schub erreichen.“
DMC habe Computational Fluid Dynamics (CFD) für den unabhängigen Leistungsvergleich beauftragt. Oevermans: „In der Vergangenheit konnte man fast nur in einem Schlepptank testen. Mit der aktuellen Software können wir jedoch Druckverteilungen und Strömungslinien genau visualisieren und konkrete Verbesserungen vornehmen, die in direktem Zusammenhang mit den Änderungen stehen, die das Schiffsdesign in der Vergangenheit erfahren hat.“
Leicht austauschbar
Schiffseigner, die bereits eine Optima-Düse besitzen, müssten sich laut Unternehmensangaben keine Sorgen zu machen: bestehende Schiffskonstruktionen müsse nicht geändert werden. Das neue Profil füge sich problemlos in die bestehende Konstruktion ein. Es gäbe auch zwei Versionen: die DMC Optima 04 und 05. Der Unterschied läge in der Länge der Düse: die Optima 05 habe eine Länge von 50% des Propellerdurchmessers, während die Optima 04 bei 40% liege. Nach dem Einbau könne schneller gesegelt werden, um Treibstoff zu sparen und damit den CO2-Ausstoß zu verringern.