Stade Roland Garros: Spiel, Satz, Sieg für Edelstahlgewebe

Fotos: Suzanne Lenglen court, Paris, 2023 / A. Jan / Dominique Perrault Architecte / ADAGP

Tempel für Tennisfans: Im Sommer fanden im Stade Roland Garros in Paris die French Open 2023 statt. Beim Fassadendesign des zentralen Court Suzanne Lenglen setzt Dominique Perrault Architecture auf Edelstahl-Architekturgewebe von GKD.

Stade Roland Garros: Spiel, Satz, Sieg für Edelstahlgewebe
In diesem Jahr konnten sich die Besucher von der neuen Konstruktion überzeugen.

Auf den Sandplätzen des Stade Roland Garros in Paris messen sich Jahr für Jahr die besten Tennisspielerinnen und -spieler der Welt. Damit die Sport-Events auch bei schlechten Witterungsbedingungen stattfinden können, wurden die zentralen Stadien „Court Philippe Chatrier“ und „Court Simonne Mathieu“ in den vergangenen Jahren mit verschließbaren Dächern ausgerüstet.

Den bereits 2019 ausgelobten Wettbewerb für die Überdachung des „Court Suzanne Lenglen“ mit seinen über 10.000 Sitzplätzen hat Dominique Perrault Architecture (Paris) gewonnen. Das Siegerprojekt besteht aus einer Stahlstruktur mit einer integrierten, gefalteten Dachmembran, dem sogenannten „Plissee“, und einem statischen Gerüst. 2024 sollen die Arbeiten an der Dachkonstruktion abgeschlossen sein und der Court Suzanne Lenglen unter anderem zum Austragungsort für die Boxwettkämpfe werden, die dort während der Olympischen und Paraolympischen Spiele 2024 stattfinden werden.

Offener Charakter

Die Teilnehmer und Gäste der French Open konnten bereits jetzt einen Eindruck von Perraults Entwurf gewinnen. Rechtzeitig zum jüngsten Turnier wurde die Fassade der Dachkonstruktion fertig. Edelstahlgewebe von GKD geben dem Stadion einen eleganten, leichten und offenen Charakter. Als transparente, geschwungene Fassade wurde es an zwei Seiten der Anlage eingesetzt.

„Für die Aufgabenstellung haben die Entwickler von GKD ein neues Gewebe mit der Bezeichnung ESCALE-7X1.5-200X30 geschaffen, das mit einer offenen Fläche von etwa 56 Prozent und in seinen Abmessungen einzigartig ist“, erklärt Philipp Sautter, verantwortlich für Product Development & Application Technology bei GKD. Gewebe aus 200 mm großen Spiralen schmiegt sich an eine 1.200 m² große Fläche. „Es passt sich der Kontur der Konstruktion perfekt an.“

Das Projekt war mit einigen technischen Herausforderungen verbunden. So mussten die GKD-Experten unter anderem eine spezielle Lösung entwickeln, um das Gewebe an der unkonventionellen Unterkonstruktion zu befestigen. Mit dem neu entwickelten Tensiomesh-System gelang der Durchbruch. Mit dem System lässt sich die Vorspannung des Edelstahlgewebes exakt justieren und jederzeit kontrollieren.

Klares Design

Mit der Gestaltung des Daches bleibt Dominique Perrault seiner Philosophie treu: klares Design, funktional und ästhetisch. Für Dominique Perrault Architecture verkörpert der Bau mit seiner luftigen Fassade „Freiheit und Eleganz“.

Stade Roland Garros: Spiel, Satz, Sieg für Edelstahlgewebe

In städtebaulicher Hinsicht soll die Konstruktion einen Bogen schlagen zwischen Stadt und Natur, beziehungsweise zwischen dem Stadtteil Boulogne-Billancourt und dem Stadtwald Bois de Boulogne. Dominique Perrault und GKD arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen. 1988 setzte Perrault beim Bau der Französischen Nationalbibliothek erstmalig Metallgewebe in großem Umfang für die Gestaltung von Innenräumen ein. Mit seiner Fertigungskompetenz als Weltmarktführer für Lösungen aus Metallgewebe, Kunststoffgewebe und Spiralgeflecht hat GKD die damals neuartigen Architekturgewebe entwickelt und hergestellt. Für das Großprojekt im Herzen von Paris wurde Perrault mit dem „Mies van der Rohe Award for European Architecture“ ausgezeichnet.

Stade Roland Garros: Spiel, Satz, Sieg für Edelstahlgewebe
Das Gewebe musste an der unkonventionellen Unterkonstruktion befestigt werden.
Stade Roland Garros: Spiel, Satz, Sieg für Edelstahlgewebe
Die Vorspannung des Edelstahlgewebes lässt sich exakt justieren und jederzeit kontrollieren.
Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.