Die World Stainless Association hat einen Bericht veröffentlicht, der die Emissionen der Edelstahlindustrie sowie die entsprechenden Daten aufzeige. Wie in anderen großen Industriezweigen ist laut Pressemitteilung der World Stainless Association auch die Edelstahlindustrie bestrebt, ihre CO2-Emissionen kontinuierlich zu reduzieren. Die direkten und indirekten Emissionen der Branche hätten sich in den letzten zehn Jahren dank gezielter Verbesserungsmaßnahmen schrittweise verringert. Der Bericht unterscheide zwischen den schrottbasierten und den Nickel-Roheisen-Produktionssystemen (NPI) und zeige die damit verbundenen Emissionen auf. Obwohl 95 Prozent des Edelstahlschrotts am Ende des Lebenszyklus gesammelt und recycelt würden, gebe es weltweit nicht genügend Edelstahlschrott, weshalb diese Produktionswege auf absehbare Zeit nebeneinander bestehen bleiben würden.
Je nach Schrottanteil würden sich bei der Herstellung von nichtrostenden Stählen unterschiedliche durchschnittliche CO2-Emissionen ergeben. Diese Gesamtwerte umfassten Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen und würden als „Cradle to Gate“-Emissionen definiert.
Schrottanteil | CO2-Emissionen pro Tonne rostfreien Stahls |
85 Prozent Schrott | 1,95 |
75 Prozent Schrott | 2,45 |
50 Prozent Schrott | 3,70 |
30 Prozent Schrott | 6,80 |
Nachhaltigere Nickel-Roheisen-Produktionssysteme
Die Produktionsemissionen für nichtrostende Stähle seien nur bedingt aussagekräftig, da diese Stähle während der Nutzungsphase von Materialien und Produkten Emissionen vermeiden könnten. Es gebe zwei Produktionssysteme, die nach Presseinformationen beide notwendig seien, um die weltweite Nachfrage nach nichtrostenden Stählen zu decken. In den kommenden Jahren würden die mit der Produktion von NPI verbundenen Emissionen schrittweise zurückgehen, da zunehmend umweltfreundlichere Technologien bei der Herstellung von NPI zum Einsatz kommen sollen.
Bei vielen Produkten und Anlagen entstünden etwa 70 Prozent der Lebenszyklusemissionen in der Nutzungs- oder Betriebsphase. Die Wahl von Materialien, die langlebig seien und keine umfangreiche Wartung oder Ersatz benötigten, führe daher zu einem anderen und niedrigeren Emissionsprofil.
Zur Veranschaulichung, wie nichtrostende Stähle langfristig eine CO2-arme Materialwahl darstellen könnten, werde der Lebenszyklus von zwei wiederverwendbaren Wasserflaschen verglichen. Auf den ersten Blick habe die Wasserflasche aus rostfreiem Stahl höhere CO2-Emissionen, aber da diese Flasche 20 Jahre oder länger halte und eine PET-Flasche in dieser Zeit mindestens zehn Mal ersetzt werden müsse, sei die Flasche aus rostfreiem Stahl nach Angaben der World Stainless Association der CO2-günstigere Emittent.