Aperam stellt 316A vor: Neue, zertifizierte Alternative zu 316L mit bis zu 25 Prozent geringerem Legierungszuschlag

Aperam hat mit 316A (EN 1.4682) einen neuen, patentierten austenitischen Werkstoff vorgestellt, der als direkte Alternative zur Sorte 316L (EN 1.4404) entwickelt wurde. Der Stahl bietet laut Unternehmen die gleiche Korrosionsbeständigkeit und vergleichbare mechanische Eigenschaften wie 316L, benötigt jedoch dank eines deutlich reduzierten Molybdängehalts – ergänzt durch Silizium – bis zu 25 Prozent weniger Legierungszuschlag.

Das Aperam Innovation Lab entwickelte die neue Sorte mit dem Ziel, hohe Korrosionsbeständigkeit zu erhalten und gleichzeitig die Abhängigkeit von teuren Legierungselementen zu senken. „316A definiert die Grundkosten in korrosionskritischen Anwendungen neu“, erklärt Frederico Ayres Lima, CEO Aperam Stainless Europe and Services & Solutions Europe.

Plug-and-Play-Ersatz für 316L
316A wurde so konzipiert, dass der Werkstoff 316L ohne Anpassung bestehender Produktionsprozesse ersetzt werden kann. Auch bei anspruchsvollen Umformoperationen wie Tiefziehen sollen bestehende Parameter beibehalten werden können. Der Stahl ist in Dicken von 0,06 bis 13 Millimetern und Breiten bis 2.000 Millimetern erhältlich und wird in allen üblichen Oberflächen gemäß EN 10088-2 angeboten.

Korrosionsbeständigkeit und Nachhaltigkeit
Entwicklungs- und Kundentests bestätigen laut Aperam die Korrosionsbeständigkeit auf dem Niveau von 316L. Durch den hohen Recyclinganteil unterstützt 316A zudem die Erfüllung der EU-Taxonomie und ermöglicht Herstellern eine Reduktion ihrer Scope-3-Emissionen, ohne Produkte anpassen zu müssen.

Einsatzgebiete
316A wurde für ein breites Anwendungsspektrum validiert, darunter HLK-Systeme, Pumpen, gelötete Wärmetauscher, lebensmittel- und kosmetikverarbeitende Anlagen, architektonische Bauelemente, Rauchgasleitungen, Transport- und Tanksysteme, Wasseraufbereitung, Rohrleitungen, Druckbehälter im CCUS-Bereich sowie Wärmetauscher und Bipolarplatten für Elektrolyseure.

„Der Werkstoff wird den Markt aufmischen“
„316A vereint die Vorteile von 316L mit deutlich geringeren Legierungskosten“, sagt Bertrand Petit, Projektleiter Forschung 316A. Auch Reiner Steins, Chief Innovation & R&D Officer bei Aperam, bezeichnet die neue Sorte als „bedeutenden Schritt in der Entwicklung nichtrostender Stahllegierungen“.

Über Aperam
Aperam produziert nichtrostende Stähle, Elektrobleche und Speziallegierungen und ist ein führender Anbieter im Bereich Recycling und erneuerbare Rohstoffe. Das Unternehmen verfügt über 2,5 Millionen Tonnen Produktionskapazität und ist mit Standorten in Europa, Brasilien, den USA, Indien, China und Frankreich weltweit aktiv. 2024 erzielte Aperam einen Umsatz von 6,255 Milliarden Euro bei 2,29 Millionen Tonnen Auslieferungen.

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