Restrukturierungsprogramm bei Buderus Edelstahl

Für Buderus Edelstahl in Wetzlar haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen massiv verschlechtert. Dies berichtet der Mutterkonzern voestalpine in einer Pressemitteilung. Zur Absicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Edelstahlproduzenten sehe sich die Unternehmensleitung gezwungen, zusätzlich zu den laufenden Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen in diesem Jahr ein weiteres Restrukturierungsprogramm einzuleiten. Geplant sei die Reduktion des Eigenfertigungsanteils innerhalb eines Produktbereiches, die auch mit einer Anpassung des Personalstandes einhergehen wird. Die voestalpine hat nach eigenen Angaben in den letzten zehn Jahren über 300 Millionen Euro in die Zukunftsfähigkeit des Werkes investiert.
„Die derzeitigen Kostenbelastungen am Standort Wetzlar in Kombination mit sinkender Nachfrage und hohem Preisdruck bei unseren Produkten zwingen uns, rasch zu handeln. Ziel der Restrukturierung in der Produktion ist es, das Unternehmen zu einer stabilen und nachhaltigen Basis zu führen und es wieder wettbewerbsfähig zu machen. Selbstverständlich werden wir alles daransetzen, für die betroffenen Mitarbeiter möglichst sozialverträgliche Modelle zu erarbeiten“, so Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division
Buderus Edelstahl war nach Angaben von voestalpine, infolge des Konjunkturabschwungs in Europa mit einer stark rückgängigen Marktentwicklung in seinen zentralen Kundensegmenten Automobil, Nutzfahrzeuge, Maschinenbau und Werkzeugbau konfrontiert. Massiver Preisdruck durch Produktionsüberkapazitäten auf dem europäischen Edelstahlmarkt und verstärkte Importe aus Drittländern infolge der globalen Handelskonflikte verschärften die Lage. Hinzu kommen schrittweise gestiegene Standortkosten, wie etwa die Strom- und Netzkostenentwicklung im Bundesland Hessen, die für ein exportorientiertes Unternehmen wie Buderus Edelstahl (über 50 Prozent Export) wirtschaftlich nicht darstellbar sind. Im Speziellen treffen die veränderten Markt-Rahmenbedingungen das Produkt Warmband, das vorwiegend in der Automobilindustrie zum Einsatz kommt, heißt es weiter. 

Foto: voestalpine

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.