ArcelorMittal plant Investitionen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro am Standort Gent für die Umsetzung seiner Dekarbonisierungsziele. Dies gab das Unternehmen anlässlich der Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit den Regierungen Belgiens und Flandern bekannt. Das Unternehmen erhalte Unterstützung für sein 1,1 Milliarden-Euro Projekt zum Bau eines 2,5 Millionen-Tonnen-Werks für direktreduziertes Eisen (DRI) und zwei neuer Elektroöfen am Standort in Gent.
ArcelorMittal rechnet mit einer Reduzierung der CO2-Emissionen in Höhe von 3,9 Tonnen bis zum Jahr 2030 durch den Bau der DRI-Anlage und der zwei Elektroöfen. Die DRI-Anlage werde neben dem Hochofen B in Gent betrieben, der im März nach 2021 nach Investitionen in Höhe von rund 195 Millionen Euro seine Produktion wiederaufgenommen habe.
In einer DRI-Anlage werden Erdgas und möglicherweise Wasserstoff anstelle von Kohle zur Reduktion von Eisenerz verwendet, was zu einer erheblichen Verringerung der CO2-Emissionen im Vergleich zur Eisenerzeugung in einem Hochofen führt. In den beiden Elektroöfen werden DRI und Stahlschrott geschmolzen, der dann im Stahlwerk zu Stahlbrammen verarbeitet und anschließend zu Fertigprodukten weiterverarbeitet wird.
Nach dem Bau der DRI-Anlage und Elektroöfen werde es eine Übergangsphase geben, in der die Produktion schrittweise vom Hochofen A auf die DRI- und Elektroöfen verlagert werde. Hochofen A, der zu diesem Zeitpunkt das Ende seiner wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht habe, werde dann geschlossen. ArcelorMittal erwartet, dass dies zu einer Verringerung der CO2-Emissionen um rund drei Millionen Tonnen pro Jahr bis 2030 führen wird.
Für ArcelorMittal ist laut Pressemeldung die Unterstützung dieses Projekts durch die nationale und die flämische Regierung angesichts der erheblichen Kosten, die mit dem Übergang zur kohlenstoffneutralen Stahlerzeugung verbunden sind, von entscheidender Bedeutung. Die Genehmigung der Europäischen Kommission für die finanzielle Unterstützung wird erforderlich sein.