Der Krieg in der Ukraine werde sich im Maschinen- und Anlagenbau deutlich auswirken, meldet der VDMA in einer aktuellen Pressemitteilung. Laut einer aktuellen Blitzumfrage des VDMA sehen 85 Prozent der Firmen den Krieg als gravierendes oder merkliches Risiko für ihre Geschäfte. Der VDMA senke daher seine Produktionsprognose für 2022 auf real plus vier Prozent.
Bei den rund 550 Teilnehmern der Blitzumfrage ständen insbesondere die indirekten Auswirkungen im Fokus: Knapp 80 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer würden gravierende oder merkliche Folgen erwarten, zum Beispiel durch eine weitere Energieverteuerung, die allgemeine Verunsicherung von Kunden oder die Rubel-Abwertung.
Der VDMA rechne statt eines ursprünglich erwarteten Zuwachses von real sieben Prozent für das laufende Jahr mit einem Produktionsplus von vier Prozent. Der Rückgang habe seine Ursache zum einen im vergleichsweise schwachen vierten Quartal 2021. Der Maschinenbau sei dadurch von einer niedrigeren Ausgangsbasis ins Jahr 2022 gestartet, was die Wachstumsrate drücke. Hinzu kämen die direkten Kriegsfolgen und die schon jetzt spürbare Verunsicherung der Maschinen- und Anlagenbauer und ihrer Kunden. Stützend dürften sich die vollen Auftragsbücher erweisen.
Das vorherrschende Problem der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sind laut VDMA-Umfrage die gestörten Lieferketten. 32 Prozent der Firmen sähen sich hier mit gravierenden Schwierigkeiten konfrontiert, 42 Prozent sprächen von merklichen Behinderungen. Dabei dürften sich die ganz aktuelle Kriegsentwicklung und ihre Folgen laut VDMA noch gar nicht in diesem Urteil niedergeschlagen haben.