ANDRITZ Schuler demonstriert Hochleistungs-Ringwalze in Erfurt

ANDRITZ Schuler hat am Standort Erfurt heute erstmals eine innovative Ringwalze der Fachöffentlichkeit präsentiert. Die Anlage ist laut Pressemitteilung für einen Hersteller von Eisenbahnrädern in Kasachstan bestimmt, der damit Ringe mit einem Durchmesser von bis zu 2.000 mm und einer Höhe von bis zu 400 mm fertigen könne. Die Inbetriebnahme beim Kunden sei für das Frühjahr 2026 vorgesehen.

Die gesamte Produktionslinie umfasse neben der Ringwalze unter anderem einen Drehherdofen zur Erwärmung der Rohlinge, Schmiederoboter zur Automation, eine vorgelagerte 10.000-t-Presse zur Herstellung der Ringvorform, eine Markierpresse, zwei Lasermesseinheiten, eine 1000 t starke Freiformschmiedepresse zur Fertigung der Eisenbahnachsen sowie die Wärmebehandlung für die verschiedenen Produkte. Alle relevanten Produktionsdaten würden mit der Automatisierungs- und Digitalisierungslösung Metris Track and Trace dokumentiert und stünden zur Auswertung und Produktionsoptimierung zur Verfügung.

Bei der Vorführung der neu entwickelten Anlage mit einer Radialkraft von 200 t und einer Axialkraft von 160 t hätten Kunden aus der Schmiedeindustrie beobachten können, wie aus einer glühenden Ringvorform ein Radreifen gewalzt worden sei. Beim Walzvorgang sei zu sehen gewesen, wie sich – typisch für den Ringwalzprozess – der Durchmesser des Walzteils vergrößert habe und das bekannte Eisenbahnradprofil inklusive Spurkranz auf der Außenfläche entstanden sei.

Eine Besonderheit der Ringwalze von ANDRITZ Schuler: Das Oberlager der Dornwalze lässt sich nach Unternehmensangaben in verschiedenen Höhen arretieren. Dadurch seien Dorne verschiedener Länge einsetzbar, die sich auf die jeweilige Ringhöhe ideal anpassen ließen. Aus diesem Grund könnten dünne und kurze Dorne bei gleichzeitig großen Walzkräften verwendet werden.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.