Berthold Beitz ist tot

Mit großer Trauer haben Aufsichtsrat, Vorstand, Mitarbeiter und Konzernbetriebsrat der ThyssenKrupp AG vom Tod von Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz erfahren. Der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG und Vorsitzende des Kuratoriums der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist am 30. Juli 2013 im Alter von 99 Jahren gestorben.

Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG: „Mit Berthold Beitz ist eine herausragende Persönlichkeit von uns gegangen, die das Unternehmen im Geiste von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach entscheidend geprägt hat. Er hat richtungsweisende Veränderungen im Konzern persönlich begleitet und unterstützt. Berthold Beitz hat die Höhen und Tiefen der neueren deutschen Geschichte miterlebt. Im Zweiten Weltkrieg hat er gemeinsam mit seiner Frau ein beeindruckendes Zeichen für Mut und Menschlichkeit gesetzt und unter Einsatz des eigenen Lebens Hunderte verfolgter Juden vor der SS gerettet. Den Wiederaufbau Deutschlands hat er mitgestaltet. Im In- und Ausland genießt er hohe Anerkennung.“
Dr. Heinrich Hiesinger, Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG: „Ich habe Herrn Beitz als einen Menschen erlebt, dem die Zukunft des Unternehmens immer sehr am Herzen lag. Er hat uns im Vorstand in den letzten Jahren bei dem umfassenden Veränderungsprozess begleitet, bestärkt und dort, wo es nötig war, vorbehaltlos unterstützt. Er war ein großes Vorbild für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Wohl ihm immer ein zentrales Anliegen war. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

Berthold Beitz, geboren am 26. September 1913, wurde von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach 1953 als persönlicher Generalbevollmächtigter zu Krupp geholt. 1967 starb Alfried Krupp. Durch den Erbverzicht seines Sohnes Arndt von Bohlen und Halbach war der Weg zur Gründung der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und zur Umwandlung der Firma in eine Kapitalgesellschaft frei. Berthold Beitz wurde Testamentsvollstrecker und 1968 Vorsitzender des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die heute 25,3 Prozent an ThyssenKrupp hält. Er war ab 1970 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fried. Krupp GmbH, ab 1989 dessen Ehrenvorsitzender. Nach der Gründung der ThyssenKrupp AG 1999 wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Firma Krupp im November 2011 wurde von Bundespräsident und nordrhein-westfälischer Ministerpräsidentin insbesondere die Leistung von Berthold Beitz gewürdigt.
Seine großen Verdienste für die Menschlichkeit haben auch die Unternehmenskultur und das Miteinander bei ThyssenKrupp entscheidend geprägt. Dazu zählte besonders sein gutes Verhältnis zu den Mitarbeitern. Die Sozialpartnerschaft hatte für ihn einen hohen Stellenwert. Sein Rat war innerhalb und außerhalb des Konzerns bis zuletzt gefragt.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.