bp hat die endgültige Investitionsentscheidung (FID) für das Projekt „Lingen Green Hydrogen“ getroffen. Damit will das Unternehmen laut Pressemitteilung einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab in Deutschland erreichen. Unterstützt durch eine Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Projects of Common European Interest) könne die im Rahmen des 100-MW-Projekts zu erbauende Anlage jährlich bis zu 11.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.
Die Anlage solle neben der bp Raffinerie in Lingen errichtet und direkt an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen werden. Sie ist nach Unternehmensangaben als bisher größte Produktionsanlage von bp für grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab weltweit geplant und werde die Erste sein, die das Unternehmen vollständig besitzen und betreiben werde. Der produzierte grüne Wasserstoff solle den Raffinerien von bp sowie Industriekunden in der Region angeboten werden, um die Dekarbonisierung von Produktionsprozessen zu unterstützen und zur Erreichung der Energiewende-Ziele in Deutschland beizutragen. Der für den Elektrolyseur benötigte erneuerbare Strom werde voraussichtlich zunächst auf der Grundlage eines Offshore-Wind-Stromabnahmevertrages (Power Purchase Agreement, PPA) bereitgestellt.
Das Projekt habe eine Förderung im Rahmen der IPCEI Hy2Infra-Welle erhalten, einem Programm zur Förderung des Aufbaus einer Wasserstoffindustrie in Europa. Die Investition stehe im Einklang mit der Hochstufung der Wasserstoff- und CCS-Pläne von bp und sei Teil der fünf bis zehn Investitionen, die bp weltweit in diesem Jahrzehnt in diesem Bereich vorantreiben wolle. Der Baubeginn sei für 2025 vorgesehen. Die Inbetriebnahme werde im Jahr 2027 erwartet.