BÜSCH Technology GmbH: Reinigen, regeln und schützen

Fotos: BÜSCH Technology GmbH

Armaturen aus Edelstahl regeln das Trinkwasser, unterstützen die Abwasserreinigung und schützen vor Überschwemmungen. Welche Einsatzmöglichkeiten es gibt, erläutert Oliver Schmidt, Geschäftsführer der BÜSCH Technology GmbH, im Gespräch mit Edelstahl Aktuell. 

Die Abwasserreinigung stellt Klärwerke vor zunehmend größere Herausforderungen – etwa durch hartnäckige Arzneimittelrückstände. Üblicherweise wird das Abwasser in drei Reinigungsstufen gesäubert. Hierzu zählen die mechanische Stufe, die biologische Stufe und eine weitere biologische Stufe, mit der gezielt Nährstoffe herausgezogen werden. Doch mitunter scheinen diese Stufen nicht immer auszureichen – denn übliche Großkläranlagen beseitigen lediglich etwa 70 Prozent von Mikroschadstoffen.

„Um Spurenstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln aus dem Abwasser herauszufiltern, sollen mehr kommunale Kläranlagen in Deutschland mit der sogenannten vierten Reinigungsstufe ausgerüstet werden“, erklärt Oliver Schmidt, Geschäftsführer der BÜSCH Technology GmbH. Intensiviert werde vor allem der Ausbau an besonders sensiblen Gewässern. Vermehrt würden daher Klappwehre eingesetzt. „Damit alle Schmutzpartikel, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, beseitigt werden können, wird das Wehr schnell geöffnet.“ Um dabei das Ausspülen des Filtersandes zu verhindern, verfügt das Klappwehr über eine zusätzliche Schutzdichtung an den Seitenwangen. „Somit ist auch schon bei geringem Betriebsdruck eine sehr gute Dichtleistung gewährleistet.“

Bessere Dichtheit als gefordert

Da die Herausforderungen groß sind, müssen die Armaturen widerstandfähig gegen chemische Belastung sein und häufige Betätigungen sicher und konstant dicht ermöglichen. Daher verarbeitet BÜSCH für Klär-, Trinkwasseraufbereitungs- und Entsalzungsanlagen Edelstahl von 1.4301 bis hin zu Superduplex-Stahl. „Die von uns entwickelten Dichtungen erfüllen eine deutlich bessere Dichtheit als in der Abwassernorm 19569-4 gefordert.“

Damit die BÜSCH-Dichtungen „möglichst ewig“ funktionieren, hat das Unternehmen ein spezielles Verfahren zur Vulkanisation der Eck- und Stoßverbindungen entwickelt. „Damit erreichen wir eine durchgängig identische Materialelastizität, womit wir langfristig Dichtungsrisse bei Dauerbelastung vermeiden.“ Die „UNO-Eck- und Stoßverbindungen“ sorgen „für absolute Sicherheit an den Dichtungsverbindungen – mittels Vulkanisation wie in der Stahlwasserbaunorm gefordert“.

Langlebigkeit hat Priorität

Das Unternehmen muss für alle Fälle gerüstet sein. Das Sortiment umfasst daher Produkte aus Edelstahl, feuerverzinktem oder beschichtetem Stahl. Hinzu kommen beschichtete Dammbalken aus Aluminium, um die Langlebigkeit im aggressiven Medium zu erhöhen sowie Sonderbeschichtungen.

Die Langlebigkeit der Komponente besitzt Priorität: So ist die automatische Steuerungstechnik der BÜSCH-Armaturen mittels Elektroantrieben seit langem Stand der Technik. „Bei dem von uns produzierten Elektroantrieb BEAmax haben wir ein besonderes Augenmerk auf deren Haltbarkeit und dauerhafte Genauigkeit gelegt“, erläutert Oliver Schmidt. „Dazu haben wir ein patentiertes optomechanisches Drehmomenterfassungssystem entwickelt, das dauerhaft verschleißfrei arbeitet.

BÜSCH Technology: Bessere Dichtheit als gefordert
Eine halbrunde Armatur von BÜSCH mit enormen Dimensionen.

Damit lassen sich dauerhaft Armaturen präzise wiederholgenau positionieren.“ Um die Bedienung für den Anwender so einfach wie möglich zu machen, werden alle Informationen auf einem Display des Antriebs zeitgleich angezeigt.“

Höhere Belastung im Hochwasserschutz

BÜSCH Technologies: Höhere Belastung im Hochwasserschutz
BÜSCH fertig Armaturen ab 150 x 150 mm bis 5000 x 5000 mm, Rückstauklappen und Pass- und Ausbaustücke ab DN 150-DN 3000. Die Armaturen sind für runde und rechteckige Öffnungen ausgelegt, Sonderformen die exakt an das Bauwerk angepasst werden (im Bild) können anwenderspezifisch konstruiert werden.

Im Hochwasserschutz ist vor allem die höhere dynamische Belastung zu beachten, zum Beispiel durch Starkregenereignisse und Überschwemmungen, die ganze Landstriche verwüstet und viele Menschenleben gekostet haben. Daher wird der technische Hochwasserschutz immer bedeutender und bedarf vorausschauender Planung.

Dabei sei wichtig: Die Armaturen müssen im Hochwasserfall absolut dicht schließen. Und sie müssen nach jahrelangem Stillstand verlässlich schließen. Wird der Wasserdruck im Fließgewässer zu hoch und die zuströmende Menge erhöht sich weiter, werden mittels Armaturen Polderflächen zur Flutung freizugeben. „Jetzt müssen die Edelstahl-Absperrarmaturen verlässlich öffnen und nach der Flutung genauso sicher wieder dicht schließen. Das alles gelingt sicher mit Edelstahl-Absperrarmaturen von BÜSCH“, sagt Oliver Schmidt nicht ohne Stolz.

Armaturen schützen Prager Altstadt

Die Armaturen haben sich in solchen Ernstfällen bewährt. Die gehäuselosen Armaturen, Dammbalken, Dammtafeln oder Klappen – Rückstauklappen bzw. Entlastungsklappe – von BÜSCH sind bereits Bestandteile für Hochwasserschutzprojekte und werden mittlerweile in allen Umgebungen verbaut – in offenen Gewässern, Flüssen, Kanalisationen, in Städten, auf dem Land und im Gebäudeschutz.

Ein Beispiel: „Seit mehr als 30 Jahren begleiten wir die Hochwasserbaumaßnahmen zum Schutz der historischen Altstadt Prags vor dem Hochwasser der Moldau“, berichtet der Geschäftsführer: Für die Entwässerungskanäle in und um Prag wurden innerhalb dieses Zeitraums völlig dichte Edelstahlarmaturen und Rückstauklappen installiert. „Beim letzten Hochwasser 2003 haben sie eindrucksvoll bewiesen, wie gut sie funktionieren und die Altstadt trocken gehalten.“

Worauf Oliver Schmidt ebenfalls stolz ist: „Unsere Armaturen sind weitgehend wartungsfrei, für einen lebenslangen Gebrauch ausgelegt und somit zu hundert Prozent nachhaltig.“ Für BÜSCH sei das „kein Modetrend, sondern war schon immer Grundlage unseres Handelns“. Auf den Weitblick, auf den kommt es beim Wasser besonders an.

Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.