Am Anfang seines Weges in die Welt von Stahl und Edelstahl stand die Ausbildung zum Werkzeugmacher. Damit begann für Drechsel ein konsequenter beruflicher Aufstieg. Es folgte eine weitere, ebenfalls erfolgreiche Ausbildung zum Techniker. Nachdem Drechsel vor 20 Jahren zur HABA PlattenService GmbH wechselte, arbeitete er sich innerhalb von gerade einmal sieben Jahren vom technischen Verkäufer zum Geschäftsführer hoch und machte die deutsche Tochter der Schweizer HABA AG zur größten Gesellschaft des Konzerns.
Offen
Auch wenn der Spezialitätenhersteller HABA sich auf die Veredelung von Platten aus verschiedenen Materialien versteht, will Drechsel gerade Edelstahl etwas stärker in den Fokus rücken. Schnell wird klar, dass Edelstahl für Drechsel mehr ist als nur ein x-beliebiger Werkstoff: „Wenn man Edelstahl in die Hand nimmt, vermittelt er sofort ein gutes Gefühl – man spürt direkt etwas Höherwertiges“, schwärmt Drechsel.
Neben dieser Begeisterungsfähigkeit fällt vor allem die Offenheit am junggebliebenen 60-Jährigen auf. Beide Eigenschaften hält Drechsel in der Führungsebene für unabdingbar: „Nur so können die Mitarbeiter ins Boot geholt werden, um sie mit auf die Erfolgsspur zu bringen.“ Gerade in kritischen Situationen sei eine gefestigte und positive Ausstrahlung extrem wichtig, weiß der Entscheider aus Erfahrung.
Geerdet
Drechsels Lebensmotto: „Anstatt das eigene Sein über die Anderen zu stellen, möchte ich stets eine gewisse Dankbarkeit und Demut an den Tag legen.“ So ist es nur folgerichtig, dass er sagt: „Besonders wichtig ist mir, dass es unseren Mitarbeitern gutgeht. Schließlich sind sie unser höchstes Gut!“ Das sei auch die Philosophie der HABA PlattenService GmbH. „Ich habe dieses Unternehmen als einen sehr familiären und großzügigen Familienbetrieb kennengelernt, in dem nach wie vor der Mensch im Mittelpunkt steht.“
Der Bondorfer macht einen durch und durch geerdeten Eindruck: „Wie viele aus dieser Region bin ich sehr bodenständig.“ Es gibt wenig, worüber sich Drechsel aufregen kann: „Lediglich Ignoranz und Selbstüberschätzung ärgern mich.“ Dafür gibt es umso mehr, worüber sich der Geschäftsführer freut. „Ich freue mich sehr, wenn wir einen richtig guten Umsatztag hatten“, nennt Drechsel ein Beispiel. „Solche Highlights hat es in diesem Jahr mehrmals gegeben. Wenn es weiterhin so gut läuft, wird 2018 das bislang beste Jahr der HABA PlattenService GmbH.“
Begeisterungsfähig
Doch auch privat kann sich der Familienmensch und Fußballfan für vieles begeistern – vor allem für seine fünfjährige Enkelin, Wohnmobilreisen mit seiner Frau und natürlich für Siege „seines“ Vereins, des 1. FC Kaiserslautern.
In drei Jahren wird Drechsel in den Ruhestand gehen. „Ich möchte einen gut bestellten Acker an die Nachfolge übergeben und den geplanten Aufbau unserer neuen Firmenzentrale im Herrenberger Gewerbegebiet voranbringen“, nennt Drechsel seine beruflichen Ziele.
„Ich möchte einen gut bestellten Acker an die Nachfolge übergeben und den geplanten Aufbau unserer neuen Firmenzentrale im Herrenberger Gewerbegebiet voranbringen.“
Werner Drechsel
Auch der Privatmann Werner Drechsel hat noch viel vor: „Unter anderem möchte ich Großbritannien mit dem Wohnmobil durchfahren, einmal nach Neuseeland reisen und mich natürlich gesund in die Rente verabschieden.“
Doch ganz will Drechsel das HABA-Kapitel nicht beenden: „Auch über den Ruhestand hinaus möchte ich Mitglied im Verwaltungsrat der HABA AG bleiben.“ Dieses Anliegen ist verständlich. Besonders wenn man weiß, dass Drechsel der erste und bislang einzige Ausländer ist, der in den Verwaltungsrat des schweizer Mutterkonzerns der HABA PlattenService GmbH berufen wurde. Ehre, wem Ehre gebührt.