Deutsche Rohstahlerzeugung zeigt sich robust

Die Rohstahlproduktion in Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich um 1 % sinken und im kommenden Jahr mit anziehender Konjunktur um 0,9 % auf 42,6 Millionen Tonnen steigen. Damit wird allerdings voraussichtlich nur ein moderater Beschäftigungsrückgang verbunden sein. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Stahlbericht des RWI. Die weltweite Rohstahlerzeugung wird demnach 2013 um 1,8 Prozent, im nächsten Jahr dann kräftiger um 4 Prozent zunehmen. Die Auslastung der Kapazitäten dürfte weltweit niedrig bleiben und der Druck auf die Stahlpreise vorerst anhalten. Der Mitte Juni von der EU verabschiedete Aktionsplan für die Stahlindustrie enthält zwar geeignete Lösungsansätze, um Überkapazitäten und hohen Energiepreisen dauerhaft zu begegnen, der Grat zu strukturkonservierenden Interventionen ist aber schmal.
Die deutsche Rohstahlerzeugung zeigt sich seit Beginn des vergangenen Jahres trotz sich abkühlender Konjunktur robust. Wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Ausfuhren von Walzstahlerzeugnissen im Jahresdurchschnitt 2012 um 2,2 Prozent zunahmen. Gleichzeitig sanken die Einfuhren um 9,6Prozent. Diese Diskrepanz bei Ein- und Ausfuhren ist wohl auch auf Unterschiede in der Produktstruktur zurückzuführen: Während bei den Exporten nach wie vor nachgefragte hochwertige Produkte dominieren, entfällt ein hoher Anteil der Einfuhren auf einfachere Stahlqualitäten, die insbesondere im rückläufigen Bausektor verwendet werden. Zudem wurden die Stahllager 2012 reduziert.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.