E.ON: Inbetriebnahme Kanalwärmetauscher-Projekt

Am Berliner Ostbahnhof starten E.ON, SIGNA Real Estate und die Berliner Wasserbetriebe die Energiewende von unten. Wie das Energieunternehmen E.ON in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird die, in ein modernes Bürogebäude umgewandelte, ehemalige „Galeria Kaufhof“ Filiale in der Berliner Koppenstraße nachhaltig mit Wärme und Kälte aus Abwasser versorgt. Möglich werde dies durch einen 200 Meter langen Edelstahlwärmetauscher im Abwasserkanal neben dem Gebäude.

Abwasser hat eine ganzjährig konstante Temperatur von bis zu 20°C. Diese Wärme werde normalerweise ungenutzt ins umgebende Erdreich abgegeben. In der Koppenstraße wird nun für die Wärme- und Kälteversorgung des Bürogebäudes ein 100 Jahre alter Freispiegelkanal mit einem Durchmesser von zwei Metern genutzt. Dieser ermögliche eine Entzugsleistung von mehr als 600 Kilowatt. Möglich werde dies durch einen Edelstahlwärmetauscher, der aus dem Abwasser die vorhandene Energie gewinne. Über eine Großwärmepumpe werde die Temperatur der gewonnenen Wärme erhöht und das Gebäude beheizt.

Im Sommer werde das Prinzip umgekehrt und der Kanal als effiziente Kältequelle genutzt. Darüber hinaus sollen ein Blockheizkraftwerk zur hocheffizienten und günstigeren Versorgung mit Strom, eine Kälteanlage sowie ein Gasbrennwertkessel eingesetzt werden.

„So decken wir nachhaltig etwa 50 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs des Gebäudes und sparen rund 400 Tonnen CO2 ein“, stellt Nikolaus Meyer, Head of Solution Development bei E.ON fest.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.