Die Abschaffung der Exportrabatte für Bor-legierte Stähle, die das chinesische Finanzministerium zum 1. Januar 2015 vorgenommen hat, bedeutet noch keine Entwarnung für die Stahlverarbeiter in Deutschland. Das erklärte die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Die Stahlverarbeiter in Deutschland seien gut beraten, die Güte der Erzeugnisse sorgsam zu prüfen, heißt es in einer entsprechenden Erklärung.
Da die Entscheidung lediglich das Legierungsmittel Bor betrifft, hätten chinesische Erzeuger immer noch die Möglichkeit, andere Stoffe, wie beispielsweise Chrom, den Produkten hinzuzufügen, damit sie weiterhin Vergünstigungen auf ihre Exporte erhalten. Außerdem sei bei Produkten, für die der chinesische Zoll keine eigene Klassifizierung für Bor vorgesehen hat, auch weiterhin eine Bor-Legierung zur Erlangung des Export-Rabattes möglich, zum Beispiel beim Schlüsselprodukt Warmbreitband. Nach wie vor könne nicht ausgeschlossen werden, dass legierte Stähle aus China hierzulande als unlegiert deklariert in den Markt gebracht und verarbeitet werden, so dass es zu Problemen bei der Anwendung kommen könnte.