Lürssen und German Naval Yards Kiel planen nach eigenen Angaben eine dauerhafte Zusammenarbeit im Marineschiffbau. Dies gaben die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Die bisherigen Aktivitäten im militärischen und behördlichen Überwasserschiffbau sollen künftig in ein gemeinsames Unternehmen unter Führung der Bremer Lürssen-Gruppe eingebracht werden. Ziel sei eine Verbesserung der nationalen Industriestruktur sowie eine Stärkung der Effizienz und Nachhaltigkeit, heißt es weiter. Die Vorarbeiten zu einer abschließenden vertraglichen Vereinbarung über das Gemeinschaftsunternehmen konnten zwischen den Eigentümerfamilien erfolgreich abgeschlossen werden.
Der geplante Zusammenschluss unterliegt dem fusionskontrollrechtlichen Genehmigungsvorbehalt.
Der geplante Zusammenschluss unterliegt dem fusionskontrollrechtlichen Genehmigungsvorbehalt.
Der Zusammenschluss folge den Forderungen des öffentlichen Auftraggebers, leistungsfähige Industriestrukturen in nationaler verlässlicher Verfügbarkeit und effizienter Kostenstruktur gewährleistet zu sehen, so die beiden Unternehmen. Dies umfasse neben dem Neubau technologisch hochinnovativer Marineschiffe auch deren Funktionserhalt über den gesamten Lebenszyklus. Eine Unterstützung hat diese Forderung in den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung zur Neufassung des Strategiepapiers zur Stärkung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie mit der Zuordnung des gesamten Marineschiffbaus als deutsche Schlüsseltechnologie erfahren. Die Stärkung des nationalen Marineschiffbaus durch eine Gemeinschaftsunternehmung von Lürssen und German Naval Yards Kiel entspreche diesen Zielvorgaben und stärke zugleich die internationale Wettbewerbsposition norddeutscher Werften und der nationalen maritimen Zulieferindustrie.
Iskandar Safa, CEO von Privinvest Holding SAL, der obersten Konzerngesellschaft der German Naval Yards Kiel GmbH, kommentiert den strategischen Schritt mit folgenden Worten: Die Konsolidierung in Deutschland ist längst überfällig. Deutschland verfügt über erstklassige Marinewerften und exzellente Technologien. Aber unsere Kunden brauchen Partner, die über die Größe und die Fähigkeit verfügen, umfangreiche, strategisch wichtige Aufträge zu erfüllen. Das lässt sich besser erreichen, wenn inländische Akteure sich zusammenschließen. Heute haben wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung getan. Wir freuen uns auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Lürssen.
Friedrich Lürßen, Gesellschafter der Lürssen-Gruppe, sieht in der unternehmerischen Übereinkunft zugleich eine Stärkung der Attraktivität des nationalen maritimen Standortes. Wir sind davon überzeugt, dass eine Konsolidierung unserer Werften im Marineschiffbau sinnvoll und förderlich ist, um dadurch deren Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Wir gehen diesen Weg in der Erwartung, dem nationalen Auftraggeber in der neuen Struktur ein umfassenderes und leistungsfähiges Angebot zu einer dauerhaften Belieferung und Betreuung hochwertiger Marineeinheiten geben zu können. Wir stehen hierzu mit unserem Team aus motivierten und hochqualifizierten Mitarbeitern verlässlich zur Verfügung. Mit diesem strategischen Zusammenschluss wollen wir auch aktiv dazu beitragen, die Auswirkungen der durch die gegenwärtige Corona-Pandemie entstandenen Herausforderungen im Schiffbau gemeinsam zu meistern und Arbeitsplätze und Technologiefähigkeit für den nationalen Standort langfristig zu sichern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind zuversichtlich, noch vor uns liegende Hürden in der Umsetzung unserer Konsolidierungsstrategie nehmen zu können.
Foto: German Naval Yards