G7-Treffen in Japan setzt Stahlkrise auf die Agenda

Die Stahlindustrie und die Auswirkungen von unfairen Handelspraktiken wie Dumping und Subventionen sind Teil der Agenda des G7-Treffens in Japan am 26. und 27. Mai 2016. Das geht aus einer Mitteilung der Wirtschaftsvereinigung Stahl hervor. „Es ist gut, dass die G7-Staaten auch über die Lösung der Stahlkrise beraten. Es braucht internationale Anstrengungen, das Problem der globalen Überkapazitäten in den Griff zu kriegen. Ich erwarte mir vom Gipfel ein klares Signal, wettbewerbs-verzerrende Subventionen und unfaire Handelspraktiken wie Dumping nicht weiter hinzunehmen“, begrüßt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, das Treffen im japanischen Ise-Shima. Die Bedrohungslage im Außenhandel sei für die Stahlindustrie in Deutschland weiterhin dramatisch. So habe China in den letzten drei Jahren seine Stahlexporte auf 111 Millionen Tonnen verdoppelt, oftmals mit Hilfe von Dumpingpreisen. Rund zwei Drittel der weltweiten Überkapazitäten entfielen auf China und würden mit Hilfe von Subventionen am Markt gehalten. „Kein noch so gut aufgestellter Stahlerzeuger, der in einem marktwirtschaftlichen Umfeld operiert, kann auf Dauer gegen staatlich gestützte Konkurrenz bestehen. Daher braucht die Stahlindustrie Schutz vor unfairen Handelspraktiken“, so Kerkhoff.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.