Graebener verdoppelt Fräsleistung bei Offshore-Plattformen

Ganze neun Werften in den USA, Europa und China arbeiteten laut Pressemitteilung bereits mit den verschiedenen Plattenfräsmaschinen des Siegerländer Unternehmens Graebener. Nun solle das Unternehmen seine Frästechnologie zusammen mit der Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH (IMG) erstmals nach Südostasien liefern, konkret an die malaysische Werft Malaysia Marine & Heavy Engineering Sdn. Bhd. (MMHE). Diese baue derzeit eine neue Fertigungslinie für Offshore-Plattformen auf. Mit der neuen 2-Seiten-Plattenfräsmaschine von Graebener könnten zwei Bleche gleichzeitig bearbeitet werden, was zu einer Verdoppelung der Fräsleistung führt, so Graebener.

MMHE betreibe die größte Werft Südostasiens und gelte als internationaler Anbieter für Schiffbau, Offshore-Tiefseefertigung, Umbauten sowie Reparaturen von Schiffen und Trockendocks. Zudem umfasse das Portfolio auch die Fertigung von Konverterplattformen für Offshore-Windkraftanlagen. Diese Plattformen stellen die Verbindung zwischen Windkraftanlagen und dem nationalen Stromnetz her und ermöglichten den Transport und die Einspeisung des erzeugten Stroms, indem sie Wechselstrom in Gleichstrom wandeln, die Netzfrequenz und Spannung synchronisieren sowie die Stromübertragung steuern und überwachen.

Bei der Herstellung dieser Plattformen würden große, dickwandige Bleche zu Sektionen verschweißt. Hier solle die Anlage von Graebener zum Einsatz kommen. Plattenfräsmaschinen bzw. Blechkantenfräsmaschinen würden überall dort genutzt, wo große Bleche zusammengeschweißt werden. Mit diesen Fräsanlagen könnten die Kanten der Bleche für den nachfolgenden Produktionsschritt – das Schweißen – vorbereitet werden. Dieser Fräsprozess sei auch unter der Bezeichnung Schweißnahtvorbereitung bekannt.

MMHE wolle seinen Produktionsstandort mit einer neuen Fertigungslinie erweitern, wobei der Produktionsstart für 2025 geplant sei. Die 2-Seiten-Plattenfräse sei dafür geeignet, da mit ihr in einem Fräsvorgang zwei Einzelbleche gleichzeitig gefräst werden könnten, was die Fräsleistung verdoppele. Beide Bleche – eines auf der Einlaufseite, das andere auf der Auslaufseite der Anlage – würden fest verspannt und dann mit einem zwischen den Blechen durchlaufenden Fräskopf simultan gefräst, so Unternehmensangaben. Der Vorteil des gleichzeitigen Fräsens von zwei Blechkanten liege in der Verkürzung der Fräszeiten um bis zu 50 Prozent, so dass der nachfolgende Schweißprozess früher abgeschlossen werden könnte.

Zum Lieferumfang der Plattenfräsanlage für MMHE gehörten auch drei unterschiedliche Fräsköpfe. Während einer der Fräsköpfe zum Anschärfen der Bleche diene, könnten mit den anderen beiden Fräsköpfen verschiedenste X-, I- und Y-Nähte hergestellt werden. Die Blechdicken der bis zu 12.050 mm langen Einzelbleche könnten dabei zwischen 6 und 25 mm variieren.

Vorheriger ArtikelDamstahl enthüllt weiteres Hightech-Lager
Nächster ArtikelOutokumpu: Nächste Schritte in der Metallpulverproduktion
Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.