Als erstes der deutschen LNG-Vorhaben konnte das Projekt Hanseatic Energy Hub (HEH) in Stade nun offiziell beide Genehmigungsverfahren sowohl für das landseitige Zero-Emission-Terminal als auch für den öffentlichen Hafen mit der Einreichung der Antragsunterlagen starten. Dies teilte HEH in einer aktuellen Pressemeldung anlässlich eines Treffens der Projektverantwortlichen mit dem Niedersächsischen Minister für Umwelt, Olaf Lies, und dem Minister für Wirtschaft, Dr. Bernd Althusmann, mit.
Die Genehmigung des Terminals für LNG, Bio-LNG und synthetisches Methan erfolge nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchV) und werde vom Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg als verfahrensführende Behörde geleitet. Mit dem wachsenden weltweiten Angebot für klimaneutrale Energiequellen soll der Hub in einem zweiten Schritt auch für den Import wasserstoffbasierter Energieträger, wie Ammoniak, genutzt werden, teilte HEH mit.
Zusätzlich sei eine Erweiterung des öffentlichen Industriehafens um zwei Anleger durch die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) geplant, um eine Anlandung von Tankschiffen bis zu Q-Max-Größe sowie Bunker-Services zu ermöglichen. Der Antrag auf Planfeststellung für die Hafenerrichtung sei am 12.04.2022 bei der zuständigen Behörde, dem NLWKN Lüneburg (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) eingereicht worden.
HEH teilte weiter mit, dass das Chemieunternehmen Dow eine Minderheitsbeteiligung an der Hanseatic Energy Hub GmbH übernehmen werde. Das Konsortium besteht derzeit aus Fluxys, Partners Group sowie Buss Group.
In direkter Nachbarschaft zu den Dow-Anlagen soll bis 2026 ein Zero-Emission-Terminal entstehen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Partner laut Presseinformation eine enge Kooperation vereinbart, welche unter anderem die Nutzung der industriellen Abwärme am Dow-Standort für die emissionsfreie Rückwandlung des verflüssigten Gases in seinen gasförmigen Zustand umfasst. Mit einer Regasifizierungskapazität von 13,3 Milliarden/m3 Erdgas pro Jahr werde der Hanseatic Energy Hub einen signifikanten Beitrag zur Diversifizierung des deutschen Energiebedarfs leisten können.