„Ich erwarte einen steigenden Bedarf an Edelstahl rostfrei“
Er feiert mit seinem Team das 25-jährige Firmenjubiläum und gibt als Marschrichtung die 50-Jahr-Feier aus: Bernd Grotenburg von Cogne Edelstahl. Mit Edelstahl Aktuell hat sich der Vorsitzende der Geschäftsführung über den steigenden Bedarf an Edelstahl rostfrei und die Balance zwischen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen unterhalten.
EA: Wie sind Sie in die Edelstahlbranche gelangt?
BG: Berührungspunkte mit Edelstahl gab es seit meinem Einstieg in die Berufswelt. 1985 habe ich eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei einem großen Düsseldorfer Stahlhandelsunternehmen begonnen und bin der Branche treu geblieben. Von Vertriebstätigkeiten im In- und Ausland über verantwortliche Positionen bei deutschen und europäischen Edelstahlwerken führte mich mein Weg zur Cogne Edelstahl GmbH.
EA: Was macht für Sie die Faszination von Edelstahl aus?
BG: Wo fange ich an? Die Vielfältigkeit der Werkstoffe, die enormen Anwendungsmöglichkeiten, die Zukunftsfähigkeit des Werkstoffes… Edelstahl ist sehr nachhaltig, da er weitestgehend aus recycelten Schrotten wiederverwertet wird. Und tatsächlich fasziniert mich, dass der Bedarf an Edelstahl rostfrei stetig steigt. Immer mehr Produkte aus C-Stahl werden durch Edelstahl substituiert. Nehmen Sie nur die Bauindustrie, die Baustähle durch Edelstähle ersetzt. Der Werkstoff ist durch seine rostfreie Eigenschaft einfach nachhaltiger.
EA: Was ist heute Ihre Aufgabe?
BG: Seit 2014 leite ich die deutsche Vertriebsgesellschaft des italienischen Edelstahlherstellers Cogne Acciai Speciali mit Vertriebsbüros in Neuss, in Rudersberg bei Stuttgart und seit neuestem auch mit einer Niederlassung in Bremen. Neben Deutschland sind wir für Cogne auch in BeNeLux und Österreich als Werksvertretung tätig.
EA: Wo sehen Sie die größten Veränderungen der Branche in den vergangenen Jahren und zukünftig?
BG: Es ist ein großer Bogen, der beim Einfluss der ökologischen Veränderungen auf unser berufliches Umfeld beginnt und bis zu den Veränderungen, die durch die fortscheitende Digitalisierung auf uns zukommen, führt.
EA: Wo sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrem Bereich?
BG: Wenn es nur eine Herausforderung wäre. (Lacht) Die Herausforderungen, denen wir uns zu stellen haben, sind vielseitig. Zum einen müssen wir die Balance herstellen zwischen ökonomischen und ökologischen Anforderungen; dürfen aber auch unsere soziale Verantwortung bei allen unternehmerischen Entscheidungen nicht vernachlässigen. Die Nachwuchssorgen: Nachwuchs finden und fördern. Eine sinnvolle Digitalisierung der Wertschöpfungskette – wir dürfen nicht vergessen, dass hinter aller Digitalisierung Menschen arbeiten und kommunizieren. Schauen Sie sich nur die vielen IT-Programme an, die zwischen den einzelnen Unternehmen eingesetzt werden. Wir sollten es nicht übertreiben.
In meiner Rolle sicherlich die Ungewissheit, die mit all den Veränderungen in der Branche verbunden ist und sein wird und mein Bestreben, gute Entscheidungen trotz ungewisser Umstände zu treffen.
EA: Welche Ziele wollen Sie beruflich noch erreichen?
BG: Wir feiern dieses Jahr das 25-jährige Bestehen der Cogne Edelstahl GmbH. Mein Wunsch ist es, mit dem Cogne-Team ein Unternehmen an die nachfolgende Generation weiterzugeben, dass auch in den nächsten 25 Jahren erfolgreich im Markt tätig ist.
EA: Worauf sind Sie stolz?
BG: Auf das Team, das mir bei Cogne zur Seite steht. Sehr erfahrene Kollegen, die seit vielen Jahren in der Branche tätig sind. Wir haben bis jetzt viele Herausforderungen zusammen gemeistert. Und ganz aktuell bin ich natürlich stolz auf die erfolgreiche Übernahme der Firma EMB in Bremen.
EA: Wofür „brennen“ Sie?
BG: Im privaten Bereich ganz klar für meine Familie. Im beruflichen Umfeld für Cogne – dafür, ein Unternehmen zu führen und zu gestalten, das noch lange erfolgreich am Markt tätig sein wird.
EA: Wobei können Sie am besten abschalten und entspannen?
BG: Beim Wandern und Skilaufen, bei der Gartenarbeit und beim Ausgang mit unserem Familienhund.