Kanthal: Weiterentwicklung elektrischer Direktheizlösung

Kanthal, ein Unternehmen im Bereich der elektrischen industriellen Heiztechnik, und Danieli, ein Anbieter von schlüsselfertigen Anlagen und Ausrüstungen für die Eisen- und Stahlindustrie, haben eine strategische Partnerschaft angekündigt. Ziel ist es laut Pressemitteilung, Kanthals elektrische Prozessgas-Direktheizlösung Prothal® DH gemeinsam bis zur vollen industriellen Skalierung auszubauen. Durch die Installation von Prothal® DH in Energiron-Wasserstoff-DRI-Anlagen könne eine vollständig grüne DRI-Produktion erreicht werden. Zudem solle die Einführung der Prothal® DH-Technologie im Hochofenbetrieb die CO2-Emissionen in der Eisenherstellung reduzieren.

Als einer der weltweit größten CO2-Emittenten, der 7 Prozent der globalen Emissionen ausmacht, stehe die Eisen- und Stahlindustrie im Fokus. Mehrere Projekte, hauptsächlich in Europa, entwickeln nach Presseinformationen Lösungen wie wasserstoffbasierte Direktreduktionseisenprozesse (H2-DRI), um CO2-Emissionen zu beseitigen und die Produktion von grünem Stahl zu ermöglichen.

Unter dem Namen Prothal® DH habe Kanthal eine direkt beheizte elektrische Lösung für die Hochtemperatur-Prozessgasheizung entwickelt. Die Lösung sei im Pilotmaßstab getestet und verifiziert worden. Mit dieser Partnerschaft wollen Kanthal und Danieli diese Technologie bis zur vollen Skalierung weiterentwickeln, was bis zu mehreren hundert Megawatt bedeute. Die Ambition sei es, bis 2027 eine marktreife Lösung zu haben.

„Wir machen jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Kommerzialisierung von elektrischen Gasheizgeräten in großem Maßstab, die entscheidend dazu beitragen werden, die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren oder sogar zu eliminieren. Wir freuen uns, mit einem der weltweit führenden Experten für DRI-Technologie zusammenzuarbeiten, um den grünen Wandel in der Stahlindustrie zu ermöglichen“, so Simon Lile, President Business Unit Heating Systems bei Kanthal.

Die Heizlösung werde für Wasserstoff, Erdgas und Kombinationen entwickelt, was eine Nachrüstung bestehender DRI-Anlagen ermögliche.

“Selbst bei erdgasbasierten DRI-Anlagen lassen sich die CO2-Emissionen um mehr als 30 Prozent reduzieren, wenn man das Heizsystem elektrifiziert. Diese Partnerschaft ermöglicht die Erschließung eines enormen Potenzials für eine neue Technologie, die die CO2-Bilanz von Energiron DR-Anlagen im Rennen um grünen Stahl weiter voranbringen wird”, so Marco Lapasin, Vice President Danieli Engineering Centro Metallics.

Energiron: DRI-Technologie, entwickelt von Tenova und Danieli

Die Partnerschaft sei auf dem Future Steel Forum in Stockholm, Schweden, angekündigt worden. “Nach jahrelanger Forschung, Entwicklung und Erprobung ist die Lösung nun bereit, im industriellen Maßstab verifiziert zu werden. Wir bauen auf einer bereits erprobten Technologie auf, aber in einem Maßstab, der noch nie zuvor erreicht wurde. Wenn sie erfolgreich ist, hat sie das Potenzial, die Stahlindustrie zu revolutionieren”, so Dilip Chandrasekaran, Global Business Development Manager bei Kanthal.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.