Lohse investiert in neue Portalschneidanlage

Der Maschinen- und Apparatebauer Lohse habt sich für die Modernisierung seines Blechzuschnitts entschieden. Laut Pressemitteilung komme nun eine neue erlcut e545 zum Schneiden von Stahl und Edelstahl zum Einsatz. Die neue Maschine ermögliche mehr Bearbeitungsmöglichkeiten und verbessere die Schneidqualität, wodurch Nacharbeiten reduziert würden.

„Bleche, meist CrNi-Stahl, bis 35 mm haben wir immer lagernd, dickere Blechdicken werden weniger häufig benötigt und kaufen wir oftmals auch zu“, so Jochen Grünwald, Leiter der Arbeitsvorbereitung. „In manchen Projekten haben wir einen Vorlauf von nur 6 bis 8 Wochen. Wenn man dann die benötigten Teile noch beschaffen muss, wird es zeitlich knapp. Daher ist es gut, selber schneiden zu können, was man braucht und wann man es braucht.“

Die bisher eingesetzte Schneidanlage sei rund 16 Jahre in Betrieb gewesen und habe den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden können. Ersatzteile seien schwer zu bekommen gewesen, und die Stromquellen seien nicht mehr Stand der Technik gewesen, so Grünwald.

Lohse habe sich von der Modernisierung versprochen, genauer schneiden zu können und Nacharbeit zu reduzieren. Vorteile seien das schnellere Bearbeiten von dickeren Blechen sowie bessere Konturen und Löcher in höherer Qualität. Gleichzeitig sei eine wirtschaftliche Lösung gefragt gewesen, bei der möglichst viele Anlagenkomponenten weiterverwendet werden könnten.

Alle Gegebenheiten berücksichtigt

ERL Automation habe ein Konzept für die Anforderungen von Lohse erarbeitet. Einerseits sei die Portalanlage vollständig ersetzt worden. Andererseits könne das vorhandene Programmiersystem weiterverwendet werden, da die erlcut über einen Konverter verfüge. Die vorhandene Peripherie wie Schneidtisch und Absauganlage sei laut Jochen Grünwald in das neue Layout integriert worden.

Großformatanlage zum Plasma- und Autogenschneiden

ERL habe eine Schneidanlage des Typs erlcut e545 geliefert, die eine Spurbreite von 4,5 m habe. Die Anlage sei für Blechformate bis 3 x 12 m ausgelegt, um auch große Bauteile aus einem Stück fertigen zu können. Die erlcut sei mit einer Plasmastromquelle ausgestattet, die präzise Schnitte bis 50 mm ermögliche. Die Plasmastromquelle habe geringe Prozesskosten und optimiere nach Unternehmensangaben die Mischung der Plasmagase. Für größere Blechstärken bis 200 mm stehe ein Autogenschneidbrenner zur Verfügung.

Die neue Technik habe die Winkligkeit und die Bildung von Schlacke an der Schnittkontur verbessert. Dies bringe einen Zeit- und Kostenvorteil beim Nachbearbeiten mit sich. Außerdem stehe eine ganze Reihe an Optionen zur Verfügung mit denen der Anwender seine Anlage auf seine Anforderungen abstimmten kann, wie eine Schallschutzeinhausung für weniger Lärm beim Plasmaschneiden oder das Kamerasystem erlcut-cam zum einfachen Einrichten von weit entfernten Blechtafeln, so ERL.

Fließender Übergang

Die Steuerung e*volution sei eine netzwerkfähige Touchscreen-Steuerung mit einem 21-Zoll-Monitor. Ein höhen- und seitenschwenkbares Display ermögliche dem Bediener eine ergonomische Bedienposition. Die integrierte Prozessdatenbank ermögliche eine einfache Handhabung der Maschine. Alle Parameter seien startbereit hinterlegt.

Die Programmierung der erlcut erfolge mit der bei Lohse vorhandenen Programmiersoftware. Ein Konverter ermögliche die einfache Umwandlung der Programme. Die Benutzeroberfläche sei selbsterklärend, und die Anlage sei schneller in Betrieb gegangen als geplant, bestätigte Schrabeck, Zuschnittverantwortlicher und Maschinenbediener bei Lohse.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.