Der Maschinen- und Anlagenbau ist in der unerwartet schweren See des Jahres 2022 auf Kurs geblieben. Ein reales Produktionsplus von 1 Prozent sei nach wie vor in Sicht. Für 2023 werde ein leichtes Minus von 2 Prozent erwartet. Das ist, wie der VDMA aktuell mitteilte, weit entfernt von den Rückschlägen früherer Jahre.
Der VDMA sei zuversichtlich, sein Ziel eines realen Produktionswachstums von 1 Prozent in diesem Jahr zu erreichen und halte auch an seiner Prognose für das kommende Jahr fest, teilte VDMA-Präsident Karl Haeusgen auf der Jahres-Pressekonferenz des Verbands mit.
Insbesondere das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft sei für den mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau und seine innovativen Technologien eine große Chance. „Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Unternehmen auf eine verlässliche und bezahlbare Material- und Energieversorgung bauen können. Hier sind die EU und die deutsche Regierung gefordert, die Märkte offen zu halten und alle zur Versorgung notwendigen Maßnahmen rasch und mit möglichst wenig bürokratischem Aufwand umzusetzen“, so Haeusgen.
Engpässe in Lieferketten weiter groß, aber leichte Entspannung
Die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau werde weiterhin durch Schwierigkeiten in den Lieferketten und durch Materialengpässe spürbar beeinträchtigt. Laut der jüngsten VDMA-Blitzumfrage von Anfang Dezember, an der mehr als 600 Mitgliedsfirmen teilnahmen, würden 74 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch solche Engpässe gravierend oder merklich beeinträchtigt sehen. Im Juni seien es allerdings noch 87 Prozent gewesen. Von einer merklichen Entspannung berichten laut VDMA die Firmen in der jüngsten Umfrage mit Blick auf Chemikalien, Kunststoffen und Metallerzeugnissen. Nach wie vor angespannt se die Lage dagegen bei Elektronikkomponenten, wenngleich mit rückläufiger Tendenz.
Diese Entwicklung könne sich nach Ansicht der VDMA-Volkswirte positiv auf die Produktion der Schlussmonate 2022 auswirken. Von Januar bis einschließlich Oktober habe die reale Produktion im Maschinen- und Anlagenbau noch um real 0,4 Prozent unter ihrem Vorjahreswert gelegen. Der Auftragseingang sei in den ersten zehn Monaten des Jahres real um 1 Prozent unter dem Vorjahr geblieben, die Auftragsreichweite habe im September 2022 noch 11,9 Monate betragen und sei damit unverändert sehr hoch.