Schmidt + Clemens: Nachhaltigkeit im Fokus

Erstmals nimmt der Lindlarer Edelstahlspezialist an der Fachmesse und Konferenz „Green Steel World“ in Essen teil. Das Familienunternehmen sei laut Pressemitteilung bekannt für Rohrsysteme für die petrochemische Industrie und habe auch in anderen Branchen eine bedeutende Position.

Die Messe Green Steel World biete dem Unternehmen die ideale Plattform, mit Geschäftspartnern über das Thema Nachhaltigkeit zu diskutieren. „Wir wollen in den direkten Dialog gehen, um zu zeigen, wie wir dabei helfen, die Ressourcen der Erde nachhaltiger zu nutzen“, so Niemczewski.

„Für uns als Familienunternehmen steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus, wir denken in Generationen und das Thema ist fest in unserer DNA verwurzelt“, so der geschäftsführende Gesellschafter von Schmidt + Clemens (S+C), Jan Schmidt-Krayer. „Wir betreiben seit vielen Jahren eine der größten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Branche. Mit unserem metallurgischen Wissen, dem Know-how um eigene Prozesse und um die Prozesse beim Kunden machen uns Innovationsstark. So können wir dabei helfen, die Ressourcen der Erde nachhaltiger zu nutzen“, so Schmidt-Krayer weiter.

Am Stammsitz der Unternehmensgruppe, im oberbergischen Lindlar bei Köln, werde nachhaltig in die Zukunft investiert. Um den CO2-Fußabdruck zu minimieren, betreibe das Unternehmen elektrische Schmelzöfen, habe die erste elektrisch beheizte Schleudergießanlage im Probebetrieb und baue seine Photovoltaikkapazitäten aus. Jede Möglichkeit, Energie einzusparen, werde nach Unternehmensangaben genutzt.

„In unserem Ideenportal „INNOVATION NOW“ rufen wir die Kolleginnen und Kollegen immer wieder auf, ihre Ideen einzubringen, wie wir noch nachhaltiger arbeiten können“, so Innovation Manager Lars Niemczewski. „Mit vielen kleinen und großen Ideen können wir so unsere Standorte weiter nachhaltig machen. Das Ideenportal setzen wir internationale ein, seit Mai in Tschechien, Spanien folgt im Oktober.“

Das Unternehmen sei aber insbesondere darauf spezialisiert, seinen Kunden beim Einsparen von Emissionen zu helfen. Im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Projekts sei der Steamcracker der Zukunft entwickelt worden. Mit dabei seien die Entwickler aus Lindlar gewesen. Sie hätten sich mit ihrer patentierten Lösung „SCope Fusion HT E“ durchgesetzt. Dabei werde ein Innenprofil in schleudergegossene Rohre eingebracht, um so die Innenoberfläche zu vergrößern. Durch diese vergrößerte Innenoberfläche werde der Wärmeübertrag maßgeblich verbessert und durch die Verwirbelung des Feedstocks eine bessere Wärmevermischung erreicht. Damit könnten die weltweiten Kunden von S+C den Einsatz fossiler Brennstoffe maßgeblich reduzieren. „Dies ist für uns jedoch nur ein möglicher Ansatz, um Treibhausgase zu reduzieren“, so Niemczewski. „Elektrisch beheizte Öfen sind ein weiterer Ansatz“.

Im April hätten BASF, SABIC und Linde die weltweit erste Demonstrationsanlage für großtechnische elektrisch beheizte Steamcracker-Öfen eingeweiht. Diese Technologie habe das Potenzial, anfallende CO2-Emissionen um mehr als 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Steamcrackern zu reduzieren.

Plattformen wie EcoVadis würden helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und zu managen. „Wir nutzen EcoVadis, um unsere Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit zu steigern,“ so Niemczewski. „Anfang 2024 wurden wir mit der EcoVadis Medaille in Bronze ausgezeichnet. Ansporn für uns, weiter am Thema Nachhaltigkeit zu arbeiten.“

S+C sei bekannt für seine Produkte und Lösungen aus Edelstahl. Neben dem Stammsitz in Deutschland fertige das Unternehmen noch Form- und Schleuderguss in Spanien, der Tschechischen Republik und Malaysia. Bereits mehrfach sei das Unternehmen für seine Innovationskraft ausgezeichnet worden.

Einen besonderen Punkt in Sachen Nachhaltigkeit gehe S+C auch in seiner Personalpolitik. . „Wir feiern regelmäßig Betriebsjubiläen. Zugehörigkeiten von 25, 40 oder sogar 50 Jahren sind bei uns keine Seltenheit“, so Jan Schmidt-Krayer. „Mir ist es wichtig, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an unser Familienunternehmen zu binden, dafür investieren wir einiges“.

S+C betreibe eine eigene Akademie für Aus- und Weiterbildung, verfüge über einen Betriebskindergarten und eigenes Fitnessstudio. Regelmäßige Firmenevents würden veranstaltet und das Unternehmen rufe seine Belegschaft stetig auf, ihre Erfahrungen auf dem Arbeitgeberbewertungsportal Kununu zu teilen. „Das Feedback der Mitarbeiter hilft uns, unsere Arbeitgeberattraktivität weiter zu steigern“, so Niemczewski. „Auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit“.

Vorheriger ArtikelStena Line: Kiellegung für Stena Futura
Nächster ArtikelAlleima veröffentlicht CO2-Fußabdruck von Vollstahlprodukten
Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.