Schmidt Edelstahl GmbH: Innovative R12 Antirutschplatte

Die neueste rutschfeste Edelstahloberfläche, die von Schmidt Edelstahl GmbH und Outokumpu entworfen und entwickelt wurde, verwendet ein Kaltwalzverfahren, um ein tieferes Prägemuster zu erzeugen, was zu dünneren Blechen und einem geringeren Materialverbrauch führt.

Die Schmidt Edelstahl GmbH ist Distributor für mustergewalzten Edelstahl in Deutschland. In den letzten drei Jahrzehnten sind Schmidt Edelstahl und Outokumpu laut Presseinformation eine exklusive Partnerschaft eingegangen, um unter der Marke SE-TB1® hochwertige, rutschhemmende Oberflächen R11 aus Edelstahl zu produzieren. Die neueste Innovation in dieser Reihe sei SE-Trios® – das R12-Antirutschblech.

In Europa werden Oberflächen in Bewertungsgruppen von R9 bis R13 in Antirutschklassen eingeteilt, die verschiedenen Stufen der Rutschfestigkeit angeben, die als Grundlage für die Auswahl von Sicherheits- und Bodenbelägen in verschiedenen Umgebungen dienen. In letzter Zeit gibt es eine wachsende Nachfrage nach höheren Rutschhemmungsklassen, so Thomas Schmidt, Geschäftsführer von Schmidt Edelstahl.

„Um die R12-Klasse zu erreichen, mussten wir früher unsere SE-TB1®-Oberfläche speziell anschleifen, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen. Leider wirkt sich das Schleifen negativ auf die hygienischen Eigenschaften der Oberfläche aus, was vor allem in der Lebensmittelindustrie ein Nachteil sein könnte. Gemeinsam mit Outokumpu wollten wir daher die Einstufung ohne das zusätzliche Schleifen erreichen. Nach vielen Versuchen und Fehlern haben wir ein einzigartiges Muster entwickelt, das die R12-Klassifizierung verdient und erreicht. Wir sind sehr zufrieden mit unseren neuen SE-Trios®“, so Schmidt. Er sei zuversichtlich, dass das SE-Trios® an den Erfolg seines Vorgängers, des SE – TB1®, anknüpfen werde.

Die Antirutschbleche können aus Edelstahl aller gängigen Güten, wie 1.4301 und 1.4404 hergestellt werden, bei Bedarf aber auch aus Speziallegierungen. Um den Export zu erleichtern, können die mustergewalzten Bleche von Schmidt nun auch in Coils geliefert werden.

Prägemuster bietet verbessertes Design und Materialeinsparungen

Die Konzeptions- und Entwicklungsphase von SE-Trios® habe etwa zwei Jahre gedauert. Um die Rutschfestigkeit zu verbessern, habe eine der größten Herausforderungen darin bestanden, ein neuartiges und tieferes Prägemuster auf der Oberfläche der Platte zu schaffen.

Das traditionelle „Mandel”-Muster, das üblicherweise auf rutschhemmenden Oberflächen zu finden ist, die beim Warmwalzen geprägt werden, sei mit einer Musterhöhe von 1,5 mm recht ausgeprägt bezüglich der Höhenunterschiede. Warmgewalzte Bleche seien dicker, schwerer und schwieriger zu handhaben, was sie auch teurer mache.

Um die Klasse R12 zu erreichen, habe die Schlüsselstrategie nicht nur darin bestanden, das Design zu verbessern, sondern auch das Walzwerk bis an seine Grenzen zu bringen, um ein tieferes, geprägtes Muster zu erzeugen. Das Kaltwalzteam im Dillenburger Werk von Outokumpu habe diese Ausreizung der Walzparameter umgesetzt und ausgeführt.

Die Tatsache, dass SE-Trios® in einem Kaltwalzverfahren hergestellt werden könne, bringe einen deutlichen Vorteil mit sich – es könne in einer geringeren Dicke von bis zu 0,8 mm produziert werden. Die Verkleidung des Bodens mit dünneren Platten reduziere nicht nur das Gewicht, sondern minimiere auch den Materialverbrauch und erleichtere die Handhabung bei der Verlegung.

„Diese Kombination eines neuartigen Designs mit einer größeren Mustertiefe ist unserer Meinung nach die wichtigste Errungenschaft der verbesserten rutschfesten SE-Trios®. Unsere Kunden wissen das neue Muster zu schätzen, da es weniger industriell aussieht und einen größeren Design-Appeal bietet”, so Schmidt.

Momentan gäbe es eine hohe Nachfrage für die Anwendung in Schwimmbädern und Edelstahlpools, für welche sich SE-Trios® besonders eigne. Somit sei das neue Produkt nicht nur durch das LGA, bezüglich der Anforderungen der Rutschfestigkeit mit Arbeitsschuhen zertifiziert, sondern habe nach einem Prüfverfahren für Nassbereiche ebenfalls die Barfußklasse C erreicht.

Für die Nutzung in Wettkampfschwimmbecken können die Edelstahlbleche beispielsweise die Orientierung zu erleichtern. Momentan wird diese Orientierung zumeist durch gefärbte Fliesen erreicht, die schnell ihre Farbe verlieren können, wohingegen die Antirutschbleche auch bei der Beckenreinigung für mehr Sicherheit sorgen.

SE-Trios® erfüllt die strengen Anti-Rutsch-Bestimmungen der verschiedenen Branchen

SE-Trios® finde seine Anwendung in verschiedenen Bereichen, wie z.B. in Kühlräumen, Treppen, Krankenhäusern, Übergangsbereichen zwischen Räumen und Podestbereichen vor Aufzügen oder Schiebetüren.

Das Produkt eigne sich besonders für den lebensmittelverarbeitenden Sektor, in dem strenge Vorschriften die Anforderungen an die Rutschfestigkeit in Abhängigkeit vom hergestellten Produkt und dessen Volumen vorschreiben. Das reiche von Restaurantküchen und Schlachthöfen bis hin zu Käse- und Speiseeisproduktionsanlagen.

Die Anpassungsfähigkeit von SE-Trios® erstrecke sich auch auf Bereiche wie Kreuzfahrtschiffe, in denen die Lagerräume oft rutschhemmende Platten erfordern. Da Kreuzfahrtschiffe weltweit unterwegs sind, müssen sie die Gesetze des Zielhafens einhalten, und einige dieser Vorschriften verlangen laut Pressemitteilung oft die hohe Rutschfestigkeitsklasse R12.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.