SIJ Acroni: Investitionen für SIWATT-Elektrostahl

Mit der 18-Millionen-Euro-Investition in die Überholung der ACL-Wärmebehandlungslinie für nichtorientiertes Elektroband hat SIJ Acroni die Voraussetzungen für die Produktion des SIWATT-Elektrobandes für Traktionsmotoren geschaffen, die als Herzstück der Elektrofahrzeuge der Zukunft gelten.

Bei der Eröffnungsfeier übergab SIJ Acroni, laut Pressemitteilung das größte Unternehmen der SIJ-Gruppe und der drittgrößte Hersteller von Quartoblechen aus Edelstahl in der Europäischen Union, symbolisch die renovierte Glüh- und Beschichtungslinie für die Herstellung des Elektrostahls zur Verwendung bei der Produktion von Traktionsmotoren für Elektrofahrzeuge.

Die Linie sei so konzipiert worden, dass sie alle Phasen des Wärmebehandlungsprozesses abdeckt, um die geforderten elektromagnetischen und mechanischen Eigenschaften gemäß den strengsten Normen zu erreichen und vor allem die technischen Spezifikationen der Automobilindustrie zu erfüllen. Gleichzeitig sei die Energieeffizienz der Produktionslinie verbessert worden, wodurch die Produktionskapazität nach Presseinformationen um 15 000 Tonnen bzw. 20 Prozent erhöht werden konnte.

“Nach drei Monaten Betrieb freuen wir uns, bekannt geben zu können, dass wir mit der modernisierten Produktionslinie erfolgreich nichtorientierten Elektrostahl für Elektromotoren hergestellt haben. Darüber hinaus haben wir auch die Energieeffizienz um fast 40 Prozent verbessert und unseren CO2-Fußabdruck von 156 auf 86 Kilogramm pro Tonne des Endprodukts reduziert, was mehr als 55 Prozent entspricht”, so Branko Žerdoner, CEO von SIJ Acroni.

Die Renovierung der AC-Linie stelle eine strategische Investition für SIJ Acroni dar, bei der das neue, dritte Standbein der kaltgewalzten Elektrostähle zu den beiden bestehenden Standbeinen unseres Geschäfts, den Quartoblechen aus Edelstahl und den Spezialstählen, hinzukomme:

“Seit 2007, als die derzeitige Eigentümerstruktur geschaffen wurde, haben wir über 870 Millionen Euro für Investitionen bereitgestellt. Bis 2030 planen wir, weitere 70 Mio. EUR in Nachhaltigkeitsprojekte und Effizienzsteigerungen zu investieren, wovon die Hälfte auf SIJ Acroni entfallen wird. So können wir Lösungen für die Anwendungsbereiche entwickeln, die beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft eine Schlüsselrolle spielen werden. Mit der Investition in die AC-Linie beweisen wir, dass die Herstellung modernster und hochwertigster Elektrostähle auch im Rahmen der Kreislaufwirtschaft möglich ist, was für viele Kunden in der Automobilindustrie bisher schwer vorstellbar war. Dies öffnet Türen für SIJ Acroni und verschafft ihm Zugang zu all jenen, die den Kohlenstoff-Fußabdruck in ihren Lieferketten reduzieren wollen”, so Tibor Šimonka, Senior Vice President der SIJ-Gruppe.

SIJ Acroni plane außerdem weitere Investitionen. Bis 2028 soll die heutige Produktionskapazität der Elektrostähle verdoppelt und eine Jahresproduktion von 140.000 Tonnen erreicht werden. Nach ersten Schätzungen werden die geplanten Investitionen bis 2028 mehr als 100 Millionen Euro betragen.

Als Stahlhersteller für Nischenmärkte produziere SIJ Acroni Stahl aus Sekundärrohstoffen nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft. Das Elektroband von SIJ Acroni besteht nach Unternehmensangaben zu 97 Prozent aus recycelten Materialien, was unter Berücksichtigung des technologischen Produktionszyklus den weltweit geringstmöglichen Kohlenstoff-Fußabdruck für die Elektrobandproduktion bedeute, mit einem gesamten CO2-Fußabdruck (Scope 1, 2, 3) von weniger als 700 Kilogramm CO2 pro Tonne Produkt.

SIJ Acroni sei ein Mitglied der Initiative GREen MObility (GREMO) und leiste durch Investitionen sowohl in Produktionsanlagen, wie z.B. die Renovierung der AC-Linie, als auch in die Entwicklung neuer Technologien im Bereich Elektrostahl einen wichtigen Beitrag zur Festigung der Position der slowenischen Automobilindustrie als eines der europäischen Zentren für die Entwicklung grüner und nachhaltiger Mobilität.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.