Stauff baut Fertigungskapazitäten in Werdohl aus

Stauff hat am Hauptsitz des Unternehmens in Werdohl eine Rundtaktmaschine für Rohrverschraubungen in Betrieb genommen, an der jährlich rund 1,5 Millionen Winkel-, T-Verschraubungen und Kreuzstücke auf Basis von Schmiederohlingen hergestellt werden können. Das teilte das Unternehmen mit. Damit reagiert der Komplettanbieter aller Komponenten hydraulischer Leitungen auf die große Nachfrage nach dem eigenen Rohrverschraubungsprogramm „Stauff Connect“, das 2015 in Deutschland auf den Markt gebracht wurde. Eine zweite Rundtaktmaschine für die Fertigung gerader Verbindungen aus Stangenmaterial mit doppelt so hoher Ausbringungsmenge wird voraussichtlich im April in Betrieb genommen.
„Mit diesen leistungsstarken Anlagen erhöhen wir in diesem Jahr unsere Fertigungskapazitäten von 10 auf 15 Millionen Teile und gewährleisten unseren Kunden auch angesichts der aktuell kontinuierlich steigenden Nachfrage eine noch höhere Verfügbarkeit“, erläutert Ralf Oberbossel, als Geschäftsführer bei Stauff unter anderem für die zerspanende Fertigung verantwortlich, die Investition in Gesamthöhe von 6,2 Millionen Euro. Konjunkturell bedingt verzeichnet das Unternehmen deutliches Wachstum in sämtlichen seiner insgesamt zehn Produktgruppen, das stärkste erwartungsgemäß bei Stauff Connect. Das Verschraubungsprogramm ist für Verbindungen und Anschlüsse metrischer Rohrleitungen mit Durchmessern von 6 bis 42 mm nach DIN 2353 und ISO 8434-1 ausgelegt.
Durch die individuell programmierbare CNC-Steuerung der Rundtaktmaschinen, die vollautomatische Einspannung der Rohlinge und die leichte Zugänglichkeit der Bearbeitungsstationen für kurze Einrichtezeiten und schnelle Werkzeugwechsel werden die Produktionsprozesse optimiert und eine konstant hohe Produktqualität garantiert. Zusätzlich stehen am Standort Werdohl für die kurzfristige Fertigung kleiner und mittlerer Serien sowie kundenspezifischer Varianten hochmoderne Bearbeitungszentren zur Verfügung.
Wachsende Nachfrage nach allen Leitungskomponenten
„Wir haben uns in allen Schritten, die unseren Kunden kurze Lieferzeiten garantieren, rechtzeitig auf die weiterwachsende Nachfrage vorbereitet“, so Oberbossel. Konsequenterweise geht die Steigerung der Produktionskapazitäten Hand in Hand mit dem Ausbau von Lagerflächen und Logistik. Im vergangenen Jahr wurden im automatisierten Logistikzentrum Neuenrade, in unmittelbarer Nähe zur Produktionsstätte in Werdohl, die Behälterstellplätze auf mehr als 55.000 aufgestockt, die Palettenstellplätze auf mehr als 10.500. Ebenfalls in Neuenrade befindet sich einer der erfahrenen Galvanik-Dienstleister des Unternehmens. So seien für die Beschichtung der Komponenten mit der hochwertigen Zink/Nickel-Oberfläche und deren anschließende Montage kurze Wege und schnelle Lieferung garantiert, heißt es.
Seit der Übernahme der Voswinkel GmbH im Jahr 2015 ist die Stauff Gruppe einer der führenden Hersteller von Schnellverschlusskupplungen und Schlaucharmaturen. Bereits Ende 2017 wurde in die Produktion der Voswinkel-Produkte investiert und Mehrspindelautomaten älterer Bauart ebenfalls durch eine Transfermaschine ersetzt. Auch hier wird im Laufe dieses Jahres eine weitere in Betrieb genommen. Jörg Deutz, CEO der Stauff Gruppe: „Derzeit werden wir in unserer Strategie, zusammen mit den Voswinkel-Produkten alle Komponenten für hydraulische Leitungen aus einer Hand anzubieten, vom Markt bestätigt. Auch im internationalen Wettbewerb erreichen wir nur wenige Jahre nach der Einführung von Stauff Connect und der Übernahme von Voswinkel unter den Komplettanbietern, die sämtliche Produkte selbst entwickeln und herstellen, einen der vorderen Plätze.“ Seit der Zusammenlegung von Vertrieb und Logistik Anfang Januar 2018 können Kunden beider Unternehmen sämtliche Produkte über die Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG aus einer Hand beziehen.

Bild: Mit einer neuen Rundtaktmaschine reagiert Stauff auf die große Nachfrage nach „Stauff Connect“, dem eigenen Rohrverschraubungsprogramm, das 2015 auf den Markt gebracht wurde. Foto: Stauff

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.