Die Swiss Steel Group stärkt ihre Position im Segment gezogener Drähte für hochbelastete Federanwendungen. Mit einem vollständig integrierten Produktionsprozess – von der Stahlerschmelzung bis zum fertigen Drahtprodukt – reagiert das Unternehmen laut Pressemitteilung auf steigende technische Anforderungen aus Branchen wie Luftfahrt, Medizintechnik, Pumpentechnologie, Automobilindustrie und Energieversorgung.
Zunehmende Komplexität technischer Anforderungen
Der Markt für Federstahldraht unterliegt einem Wandel, bedingt durch Applikationen und die Notwendigkeit enger Toleranzen bei mechanischen und korrosiven Belastungen. Gefordert seien Materialien mit Reinheit, spezifischer Wasserstoffbeständigkeit sowie Oberflächenqualität für die Weiterverarbeitung in Umformverfahren.
Die Swiss Steel Group begegne diesen Anforderungen mit einem auf Effizienz ausgerichteten Produktionssystem sowie mit Forschung und Entwicklung innerhalb ihrer Tochtergesellschaft Ugitech (Frankreich).
Forschungsschwerpunkt: Werkstoffverhalten und Oberflächenqualität
Das Forschungszentrum der Division Stainless in Ugine übernehme eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Werkstoffen und Prozessoptimierungen. Gemeinsam mit dem technischen Kundensupport würden Produktlösungen konzipiert, die auf Applikationen abgestimmt seien. Ein Fokus liege dabei auf der Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit gezogener Drähte, um die Rissinitiierung unter dynamischer Belastung zu reduzieren. Darüber hinaus werde das Wasserstoffverhalten kaltverfestigter Edelstahlsorten wie UGI® 202N und UGI® 209 charakterisiert, mit dem Ziel, deren Beständigkeit gegenüber Versprödung zu erhöhen. Ergänzend dazu kämen Prüfprozesse entlang der Fertigungskette zum Einsatz, um eine Qualitätssicherung insbesondere bei Anwendungen wie Pumpenfedern oder magnetgesteuerten Ventilsystemen sicherzustellen.
Prozessintegration als Qualitätsfaktor
Die Fertigungslinie der Swiss Steel Group sei vertikal integriert. Vom Stahlwerk in Ugine über die Drahtziehereien in Imphy (Frankreich) und San Vendemiano (Italien) werde der Prozess kontrolliert. Diese Integration ermögliche eine direkte Einflussnahme auf metallurgische Parameter sowie eine kontinuierliche Überwachung und Dokumentation der Oberflächenqualität. Gleichzeitig ließen sich die Ziehprozesse an spezifische Kundenanforderungen anpassen. Die Rückverfolgbarkeit jedes Produktionsloses sei sichergestellt.
Werkstoffinnovationen: Erweiterung des Sortiments
Zur Erfüllung steigender Anforderungen an Betriebsfestigkeit und Lebensdauer seien mehrere neue Werkstoffe und Varianten entwickelt worden. Dazu zählten die umgeschmolzenen Drähte UGIPURE® 4568 und UGIPURE® 4462, die sich durch eine hohe Reinheit auszeichneten und für stark dynamisch beanspruchte Federn geeignet seien. Ergänzt werde das Sortiment durch UGIS® 4462 (Duplex), einen Werkstoff mit einem ausgewogenen Verhältnis von mechanischer Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Die Sorte wurde auf die Schnellarbeitsstahl-Eigenschaften gemäß ISO 6931-1 erweitert, um auch in Applikationen mit kritischen mechanischen Anforderungen wirtschaftlich einsetzbar zu sein. Abgerundet werde das Angebot durch maßgeschneiderte Rund- und Profildrähte mit Durchmessern von 0,18 bis 20 Millimetern für industrielle Einsatzzwecke.
Nachhaltigkeitstechnologie: Green Steel als Standard
Alle Produkte für Federanwendungen werden nach Unternehmensangaben unter Einhaltung der Green Steel Vorgaben gefertigt. Dies bedeute, dass sowohl im Rohmaterialeinsatz als auch im Energieverbrauch auf CO₂-Reduktion geachtet werde – ohne Kompromisse bei den technischen Eigenschaften der Werkstoffe.