thyssenkrupp Marine Systems hat am 11. September 2023 die Produktion der weltweit modernsten konventionellen U-Boote in Kiel gestartet. Dabei handelt es sich laut Pressemitteilung um U-Boote der 212CD-Klasse für ein gemeinsames Programm mit der Königlich Norwegischen Marine und der Deutschen Marine. Der im Juli 2021 erteilte Auftrag war laut Unternehmensaussage der bislang größte in der Geschichte von thyssenkrupp Marine Systems.
Die feierliche Zeremonie zum Baustart des ersten U-Bootes für die Königlich Norwegische Marine fand in Anwesenheit von Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung, und Bjørn Arild Gram, Verteidigungsminister von Norwegen, in den neu eröffneten Produktionsstätten der Kieler Werft statt. Mit der neu errichteten Schiffbauhalle setze thyssenkrupp Marine Systems weltweit Maßstäbe im modernen U-Boot-Bau.
Oliver Burkhard, CEO von thyssenkrupp Marine Systems, betonte: „Maritime Sicherheit gewinnt weltweit und insbesondere in Europa an Bedeutung. Das 212CD-Programm ist ein erster entscheidender Meilenstein für die Etablierung von modernsten NATO-Standards im Unterwasserbereich. Mit dem Baustart des ersten norwegischen U-Bootes haben wir heute den Startschuss und ein starkes Signal für die europäische Zusammenarbeit gesetzt. Hier treffen sich Partner auf Augenhöhe und entwickeln gemeinsam die modernsten U-Boote für die Herausforderungen der Zukunft.“
Mit dem 212CD-Programm werden erstmalig die Marinen zweier nordeuropäischer Nationen baugleiche U-Boote in ihren Flotten nutzen und von Interoperabilität und geteilten Ressourcen profitieren. Der Auftrag umfasse die Lieferung von zwei U-Booten an die Deutsche Marine und vier an die Königlich Norwegische Marine. Die Auslieferung des ersten U-Bootes für die Königlich Norwegische Marine werde für 2029 erwartet, die Auslieferung der beiden Boote für die Deutsche Marine sei für 2032 und 2034 geplant.
„Der Produktionskomplex, der hier in Kiel in nur zwei Jahren entstanden ist, gehört zu den modernsten Schiffsbauhallen der Welt. Diese Investition stärkt den Standort Kiel, die thyssenkrupp Marinesparte als Ganzes und leistet einen wichtigen Beitrag zur maritimen Sicherheit in unruhigen politischen Zeiten“ , so Miguel López, CEO der thyssenkrupp AG.
Die sechs U-Boote der Klasse 212CD gehen laut Presseinformation als eine neue Generation über die Klasse 212A hinaus. Mit weiterentwickelten Fähigkeiten im Bereich Lagebilderstellung, einer erweiterten Vernetzbarkeit mit verbündeten Einheiten und einer verringerten Signatur stellten die neuen U-Boote nicht nur aufgrund ihrer imposanten Größe neue Anforderungen an die Produktion, sondern erforderten auch modernste Fertigungslinien für die schiffbauliche Ausrüstung mit hochtechnologischen Systemen.
In Vorbereitung auf den Auftrag habe thyssenkrupp bereits 2019 Investitionen von rund 250 Millionen Euro eingeleitet. Die bei der Feierlichkeit eröffnete Schiffbauhalle diene am Werftstandort Kiel als neue, hochmoderne Produktionsstätte, in der die U-Boote der Zukunft gebaut würden.