Seit 2013 sind die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen der EU mit Indien eingefroren. Es sei höchste Zeit, diese Gespräche neu zu beleben, so der Verband des Maschinen- und Anlagenbau.
Zum 1. hochrangigen Dialog zwischen Indien und der EU über Handel und Investitionen kommentiert Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter Außenwirtschaft im VDMA in einer aktuellen Mitteilung:
Es ist höchste Zeit, die seit 2013 eingefrorenen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen der EU mit Indien neu zu beleben. Denn das wirtschaftliche Umfeld hat sich dramatisch geändert. Das kürzlich abgeschlossene RCEP-Abkommen, das viele Länder Asiens verbindet, muss sowohl für die EU als auch für Indien ein Weckruf sein. Indien ist kein Partnerstaat des RCEP und auch sonst nur gering in die Weltwirtschaft integriert. Die EU und Deutschland streben ein umfassendes und ambitioniertes Abkommen an. VDMA-Mitgliedsunternehmen sehen sich in Indien sowohl mit tarifären als auch mit nicht-tarifären Hindernissen konfrontiert, die durch den Abschluss eines Freihandelsabkommens zum Vorteil beider Partner überwunden werden könnten.
Im Jahr 2019 exportierten deutsche Unternehmen Maschinenbauprodukte im Wert von rund 3 Milliarden Euro nach Indien. Damit liegt der indische Exportmarkt nach China auf Rang der 2 der wichtigsten asiatischen Partnerländer. Dies zeigt, welch wichtiger Partner der südasiatische Subkontinent bereits ist. Für europäische Hersteller sind Unternehmen aus China, Japan und Südkorea die Hauptwettbewerber im Maschinenbausektor in Indien. Insofern würde ein Freihandelsabkommen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie in Indien verbessern und gleichzeitig den EU-Markt für indische Produktionsunternehmen und Dienstleister weiter öffnen.
Foto: VDMA