Die Wacker Chemie AG will das Geschäft mit Siliconspezialitäten weiter ausbauen und stellt die Produktion hierfür in Europa neu auf. So soll im tschechischen Karlsbad ein neuer Produktionsstandort für Silicone errichtet werden. Maßgebliche Treiber für den Ausbau seien Megatrends wie Elektromobilität und erneuerbare Energien, für die Silicone von WACKER gebraucht werden. Der Produktionsanlauf werde voraussichtlich Ende 2025 erfolgen. Im ersten Schritt würde der Konzern damit bis zu 200 Arbeitsplätze schaffen. Das Investitionsvolumen liegt laut Presseinformation im niedrigen dreistelligen Millionen Euro-Bereich.
Die neue Fertigungsstätte in Karlsbad soll die bereits bestehenden deutschen WACKER-Verbundstandorte Burghausen und Nünchritz sowie den Standort in Pilsen, der auf den Anwendungsbereich Elektromobilität spezialisiert ist, ergänzen. Die für die Produktion benötigten Rohstoffe – Polymere, Füllstoffe und Additive – sollen aus Burghausen angeliefert und in Karlsbad zu gebrauchsfertigen Siliconen, sogenannten Compounds abgemischt werden. „Durch Bündelung unserer Produktionskapazitäten von Compounds in Karlsbad können wir unsere vollkontinuierlichen Anlagen in Burghausen noch besser auslasten, unsere Effizienz weiter steigern und die geplante Automatisierung unserer Prozesse weiter beschleunigen“, so Thomas Koini, Leiter des Geschäftsbereichs WACKER SILICONES.
Bei der Errichtung des neuen Standorts in Karlsbad kooperiere WACKER mit dem US-amerikanischen Immobilienentwickler Panattoni. Die Arbeiten zur Erschließung des Geländes würden in Kürze beginnen. Die Bauarbeiten für das Gebäude sollen vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden im zweiten Quartal 2024 starten. Eigentümer des 23.000 Quadratmeter großen Grundstücks und des künftigen Produktionsgebäudes am Ortsrand von Karlsbad ist laut Presseinformation der tschechische Immobilienkonzern Accolade.