Zentrum für klimaneutrales Schmelzen von Metall

In Freiberg wurde ein Zentrum für klimaneutrale metallurgische Thermoprozesse eröffnet: Mit diesem neuen Technikum untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg, wie energieintensive Prozesse, die heute mit Erdgas betrieben werden, mit erneuerbaren Methoden mit Energie versorgt werden können. Eine Möglichkeit diese Prozesse grüner zu machen ist laut Pressemeldung die Elektrifizierung. Die notwendige Energie liefert hier idealerweise Strom aus erneuerbaren Quellen.

„Mit dem neuen Zentrum für klimaneutrale metallurgische Thermoprozesse wollen wir jetzt schon Lösungen für die aktuelle Herausforderung vieler Industrien finden, die schon bald Erdgas als Energiequelle ersetzen wollen. Unser Ziel sind emissionsfreie Thermoprozesse, die wir durch ein geschlossenes Kreislaufsystem optimieren“, so Professor Gotthard Wolf, Leiter des Gießerei-Institut der TU Bergakademie Freiberg.

Um diesem Ziel näher zu kommen, seien an der TU Bergakademie Freiberg bereits zwei Technologien entwickelt worden, die die künftig Erdgasbrenner ersetzen könnten. Bei Verwendung grünen Stroms werde der Prozessschritt des Schmelzens damit vollständig CO2-frei. Es handle sich um eine plasmabeheizte Heißgas-Fackel sowie eine induktiv beheizte Heißgas-Fackel. „Jede der elektrisch betriebenen Fackeln könnten in existierenden Schmelzöfen ausgetauscht werden, ohne dass die meist mittelständischen Gießerei-Betriebe in alternative Öfen investieren müssen“, so Prof. Gotthard Wolf.

Im neuen Technikum auf dem Campus der TU Bergakademie Freiberg will das Team die beiden Technologien nun weiter testen und gemeinsam mit Industriepartnern auf ihre Anwendung überprüfen. Der Bau des neuen rund 1,3 Millionen Euro teuren Technikums wurde nach Presseinformationen durch Eigenmittel der Universität und des Gießerei-Instituts ermöglicht.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.