EnBW und Siemens Energy treiben gemeinsam die Entwicklung voran, künftig grünen Wasserstoff als klimafreundlichen Brennstoff in Kraftwerken einzusetzen. Ein wichtiges Pilotprojekt sei dabei das EnBW-Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster, wo in rund drei Jahren zunächst Erdgas an die Stelle von Kohle treten soll.
Wie die beiden Unternehmen aktuell informierten, werden alle Anlagen werden von Anfang an so gebaut, dass das Erdgas möglichst rasch und vollständig durch Wasserstoff ersetzt werden kann. Herzstück seien dabei zwei hochmoderne Gasturbinen vom Typ SGT-800 von Siemens Energy. Die Vereinbarung über das Gesamtpaket wurde am 17. November in Stuttgart besiegelt. Damit nehme das Projekt in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg eine bundesweite Vorreiterrolle ein.
Wasserstoffperspektive
Die beiden neuen Turbinen verfügen laut Pressemeldung über jeweils 62 Megawatt elektrische Leistung und eine nachgeschaltete Abwärmenutzung. Sie sollen die drei bisherigen Kohlekessel am Standort ersetzen. Die Projektteams beider Unternehmen berücksichtigten bei der Planung die Wasserstoff-Perspektive über die eigentlichen Gasturbinen hinaus: „Auch Rohrleitungen, Leit- oder Kesseltechnik müssen möglichst rasch und einfach umgestellt werden können, wenn dann grüner Wasserstoff zur Verfügung steht“, unterstrich EnBW-Ingenieurin Diana van den Bergh. Damit rechne EnBW in 10 bis 12 Jahren. Siemens Energy sage in den Verträgen zu, dass die neuen Turbinen bereits ab ihrer Auslieferung im Jahr 2024 bis zu 75 Prozent Wasserstoff-Beimischung verarbeiten können und das Gesamtpaket für 100 Prozent Wasserstoff vorgesehen ist.