Cogne erweitert Kapazitäten für Nickelbasislegierungen

Um der steigenden Nachfrage nach hochbeständigen Werkstoffen für sicherheitskritische Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Energie- und Prozessindustrie gerecht zu werden, hat sich Cogne Edelstahl frühzeitig strategisch aufgestellt. Neben einem gezielten Standortausbau arbeitet das Unternehmen an der weiteren Spezialisierung seines Portfolios an Nickelbasislegierungen.

Ob unter hohem Druck, bei starken Temperaturschwankungen oder in aggressiven Medien – Anwendungen in anspruchsvollen Industrieumgebungen stellen extreme Anforderungen an die Belastbarkeit eingesetzter Werkstoffe. Besonders in der Luft- und Raumfahrt, aber auch in der chemischen Industrie, der Öl- und Gasförderung oder der Energiebranche wächst laut Pressemitteilung die Nachfrage nach Materialien, die selbst unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren. Genau für diese Einsatzprofile entwickle und liefere Cogne Edelstahl maßgeschneiderte Nickelbasislegierungen. Diese zeichnen sich durch außergewöhnliche Korrosionsbeständigkeit, hohe mechanische Festigkeit und Temperaturstabilität aus.

Um die steigende Nachfrage nicht nur zu bedienen, sondern aktiv zu gestalten, habe Cogne Edelstahl am norddeutschen Standort Stuhr bei Bremen in Personal, Maschinenpark und Lagerkapazitäten investiert. Die dort zentral eingelagerten Werkstoffe würden kommissioniert und für Kunden in Deutschland sowie in angrenzenden Märkten bereitgestellt. Die spezialisierte Infrastruktur ermögliche eine reaktionsschnelle Belieferung auch bei kurzfristigem Bedarf. Nach Unternehmensangaben bedeutet das für Kunden: kurze Lieferzeiten, verlässliche Verfügbarkeit und mehr Planungssicherheit – gerade bei zeitkritischen Projekten oder unterbrochenen Lieferketten.

Werkstoffvielfalt für sicherheitskritische Anwendungen

Cognes Produktpalette umfasst bewährte Nickel-Legierungen wie Alloy 825, 625, 718, 810 und 811 sowie den Superaustenit 1.4980. Aus dem Hauptwerk in Italien würden unter anderem die Alloy 625 sowie weitere Speziallegierungen wie 1.4435 oder Duplex 1.4462 importiert und in Deutschland eingelagert. Weitere Werkstoffe befänden sich bereits in der Entwicklung. Gefertigt würden die Legierungen als klassische Schmiedehalbzeuge, Stabstahl oder Walzdraht. Auf Wunsch seien diese in einfach umgeschmolzenen Ausführungen mittels Elektroschlacke-Umschmelzverfahren (ESU) oder Vakuum-Lichtbogenverfahren (VAR) oder in mehrfach umgeschmolzenen Varianten erhältlich, etwa durch Kombinationen von Vakuum-Induktionsschmelzen (VIM) mit ESU oder VAR. Diese metallurgische Vielfalt erlaube eine präzise Anpassung der Werkstoffe an branchenspezifische Anforderungen.

Zukunft mit Werkstoffkompetenz

Mit dem Ausbau seines Nickelbasisportfolios stelle sich Cogne Edelstahl strategisch für die Anforderungen von morgen auf. Als Technologiepartner für anspruchsvolle Anwendungen verbinde das Unternehmen Werkstoffkompetenz mit Marktverständnis – und unterstütze seine Kunden dabei, technologische, wirtschaftliche und regulatorische Herausforderungen sicher zu meistern sowie ihre Qualitäts- und Effizienzziele nachhaltig zu erreichen.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.