Outokumpu setzt die EVOLVE-Strategie konsequent um, um die Produktion kritischer, kohlenstofffreier Materialien wie Chrommetall und angereichertem Ferrochrom zu stärken. Laut Pressemitteilung investiert das Unternehmen rund 45 Millionen US-Dollar in eine neue Pilotanlage in New Hampshire (USA), die voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 in Betrieb gehen soll.
Im Jahr 2024 habe Outokumpu ein hochmodernes Labor in der Nähe von Boston (USA) gegründet. In den vergangenen vier Jahren sei die Technologie kontinuierlich weiterentwickelt und getestet worden. Bereits jetzt sei es dem Unternehmen gelungen, die Produktion zentraler Materialien – darunter angereichertes Ferrochrom und Chrommetall – vom Labormaßstab (ein Gramm) auf den Vor-Pilotmaßstab (ein Kilogramm) zu erhöhen. Ziel der Pilotphase sei es nun, die Skalierbarkeit und industrielle Umsetzbarkeit des Prozesses nachzuweisen, indem die tägliche Produktion von einem Kilogramm auf eine Tonne ausgeweitet werde. In der Pilotanlage würden zwei Materialien hergestellt: angereichertes Ferrochrom mit 65 Prozent Chromanteil sowie Chrommetall mit über 90 Prozent Chromgehalt. Die Einführung dieser Technologie würde das Ferrochromgeschäft in Richtung Spezialmetallgeschäft weiterentwickeln.
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase plane Outokumpu den Bau der ersten Industrieanlage mit einer erwarteten Jahresproduktion von rund 10.000 Tonnen. Der Zielzeitraum für die Inbetriebnahme der Industrieanlage sei 2029–2030. Ab 2030 rechne Outokumpu damit, das volle kommerzielle Potenzial der innovativen proprietären Technologie auszuschöpfen.
Mit dieser Technologie werde angereichertes Ferrochrom mit geringerem CO₂-Fußabdruck produziert und kann nach Unternehmensangaben sowohl in Schmelzwerken verwendet als auch zu höheren Preisen extern verkauft werden als das derzeitige Angebot. Zudem eröffne das Verfahren neue Produktionswege für hochreine Metalle wie Chrommetall, das in hochwertigen Märkten wie Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Energiesektor eingesetzt werden könne. Chrommetall sei ein sehr hartes Material mit außergewöhnlich hoher Hitzebeständigkeit und eigne sich damit für anspruchsvolle Industrien und Anwendungen, beispielsweise in Triebwerken von Kampfflugzeugen.

