Airbus und Boeing: Sieg für beide Seiten?

Die World Trade Organisation hat ihre endgültige Entscheidung zum Subventionsstreit zwischen Airbus und Boeing gefällt – und nun fühlen sich beide Seiten als Sieger. Die USA hatten der EU sowie Deutschland, Frankreich, England und Spanien vorgeworfen, durch verschiedene Subventionen an Airbus den US-Flugzeugbauer Boeing gesetzeswidrig benachteiligt zu haben (Verstoß gegen SCM und GATT 1994). Nach einem Einspruch gegen die erste Entscheidung der WTO hat die Handelsorganisation nun nach weiteren Untersuchungen ihre endgültigen Ergebnisse veröffentlicht. Demnach ist ein Teil der Anschuldigungen der USA bestätigt worden, ein Teil wiederum abgelehnt. Bestätigt wurde unter anderem der Verstoß von Artikel 5 © SCM durch „Launch Aid“-Gelder für die Entwicklung einiger Flugzeugtypen von Airbus und die Bereitstellung von Infrastruktur in Deutschland und Spanien. Diese Unterstützungen seien ausdrücklich geschehen, um Boeing aus dem Markt zu drängen, stellte die WTO fest. Andererseits sind gewisse Überschreibungen von Unternehmensbeteiligungen und von Forschungsgeldern wiederum als rechtmäßig beurteilt und eine bewusste Marktverdrängung in Brasilien, Mexiko, Singapur und China ausgeschlossen worden. Und so erklärte Boeings Vorsitzender in seinem Statement zu der Entscheidung: „Dies ist ein klarer, endgültiger Sieg für den Handel, der das Spielfeld für Amerikas Luftfahrtmitarbeiter bereitet“, während Airbus titelte: „Ein entscheidender Sieg für Europa“.  

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.