Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa wird auch in den kommenden Jahren bei der Klimapolitik keine gleichen internationalen Rahmenbedingungen haben. Das gilt auch dann, wenn – wie derzeit geplant – in einzelnen Ländern und Regionen außerhalb der Europäischen Union CO2-Emissionshandelssysteme eingeführt werden sollten. Dies ist das Ergebnis einer Studie des “Instituts der deutschen Wirtschaft Consult” (IW Consult) im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl und des Düsseldorfer Zweigbüros der IG Metall. Die Studie untersucht die Entwicklungen von Emissionshandelssystemen und ihre Bedeutung für die Stahlindustrie in bedeutenden Konkurrenzländern.
Die betrachteten Länder China, Indien, Japan, Russland, Australien, Südkorea und USA stehen zusammen mit der Europäischen Union für 87 Prozent der Weltstahlproduktion. Verbindliche landesweite Emissionshandelssysteme sind nur in Australien und Südkorea geplant. Auch in diesen Ländern ist die Zuteilung der CO2- Zertifikate für die Stahlindustrie kostenfrei, bei deutlich geringeren Reduktionsanforderungen als in der EU. Regionale Initiativen in den USA sehen keine Beteiligung der Stahlindustrie vor. In Japan ist die Teilnahme freiwillig. In anderen Ländern, wie Russland, zeichnen sich keine Entwicklungen zu Emissionshandelssystemen ab. Pilotprojekte in China und Brasilien stehen noch am Anfang.