Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat in seinem aktuellen Quartalsbericht eine Abkühlung im Chemiegeschäft festgestellt. Demnach habe die chemisch-pharmazeutische Industrie den Wachstumskurs aus der ersten Jahreshälfte im dritten Quartal 2021 nur noch abgeschwächt fortsetzen können. Globale Knappheiten bei Material und Logistik sowie stark steigende Energiepreise führten laut Presseinformation zu Produktionsrückgängen in vielen Chemiesparten. Die Auslastung der Chemieanlagen sank dabei auf den unteren Rand des Normalbereichs. Dennoch legte die Branchenproduktion insgesamt leicht zu. Grund dafür war die positive Entwicklung im Pharmabereich, weil Impfstoffe stark nachgefragt wurden.
Auch der Branchenumsatz entwickelte sich laut VCI von Juli bis September positiv. Vor allem der anhaltende Anstieg der Chemikalienpreise habe für steigende Erlöse gesorgt. Außerdem orderten vor allem im Ausland viele Industriekunden vermehrt Chemieprodukte, um Materialengpässen vorzubeugen und Lagerbestände auszuweiten. Diese zusätzliche Nachfrage habe aber nur zum Teil bedient werden können.
Der positive Trend bei den Investitionen der Chemie habe sich laut VCI jedoch fortsetzen können: Im Gegensatz zu den Investitionen der Industrie insgesamt seien die Investitionen in der Chemieindustrie (nach Betrieben) trotz Corona um 2 Prozent gestiegen. In der Pharmaindustrie seien die Investitionen dagegen zurückgegangen. Insgesamt bedeute dies für die Branche einen Anstieg um rund 1 Prozent. Damit sei die Wachstumsrate schwächer ausgefallen als im Trend der letzten Jahre. Corona habe die Investitionen aber nur bremsen können, nicht ganz verhindern.