Um die steigende Nachfrage nach Siliconkautschuk zu bedienen, forciert die Wacker Chemie AG den Ausbau von Produktionskapazitäten. Entsprechende Investitionsprojekte sind laut Unternehmensinformation entweder in der Planung oder stehen kurz vor dem Abschluss. Bei Flüssigsiliconkautschuken (Liquid Silicone Rubber, kurz LSR) sollen zusätzliche Mengen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 bzw. ab Anfang nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Auch bei hochtemperaturvernetzendem Festsiliconkautschuk (High Consistency Rubber, kurz HCR) seien höhere Produktionsmengen geplant. Durch die geplanten Investitionen werde WACKER seine Produktionskapazität für Fest- und Flüssigsiliconkautschuk in den nächsten Jahren signifikant steigern. Für den Kapazitätsausbau sind laut Pressemitteilung Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen Euro veranschlagt.
Die Investitionsmaßnahmen seien Teil der neuen Wachstumsziele, die der Konzern Ende März angekündigt hat. Das Unternehmen wolle in seinen Chemiebereichen durch Konzentration auf Produktspezialitäten verstärkt wachsen.
Ausbaumaßnahmen in Burghausen
Durch zahlreiche Ausbaumaßnahmen werde sich die Verfügbarkeit von Flüssig- und hochtemperaturvernetzenden Festsiliconkautschuken in den nächsten Jahren signifikant verbessern. Im Bereich der Flüssigsiliconkautschuke rechnet das Unternehmen laut eigenen Angaben bereits ab der zweiten Jahreshälfte mit zusätzlichen Produktionsmengen. Grund seien steigende Produktionskapazitäten am Standort Burghausen, wo derzeit mehrere Anlagen erweitert werden und bis Ende des Jahres ihre volle Produktionskapazität erreichen. Ausgebaut werde auch die Produktion in Adrian, USA.
Bei den hochtemperaturvernetzenden Festsiliconkautschuken seien ebenfalls substanzielle Kapazitätserweiterungen vorgesehen. Den Auftakt mache der neu errichtete Produktionsstandort im indischen Panagarh, der in Kürze mit der Produktion beginnen werde. Anfang nächsten Jahres stünden zusätzliche Produktionskapazitäten in Tschechien (Pilsen) und Japan (Tsukuba) zur Verfügung. Um diesen Bedarf langfristig begleiten zu können, erwäge WACKER weitere Ausbaumaßnahmen, unter anderem an den Verbundstandorten Zhangjiagang (China), Burghausen (Deutschland) und Charleston im US-Bundesstaat Tennessee.