Die Bundeswehr habe Airbus laut Pressemitteilung den SATCOMBw 3-Hauptauftrag für das sichere militärische Satellitensystem der nächsten Generation erteilt. Das System umfasse geostationäre Satelliten, das Bodensegment, den Start und den Betrieb über 15 Jahre. Die Satelliten sollen noch vor Ende des Jahrzehnts in Betrieb genommen werden. Der Auftragswert betrage 2,1 Milliarden Euro.
„Nach dem Erfolg des SATCOMBw-Programms der Stufe 2, das wir seit 2009 durchführen, stärkt dieser jüngste Auftrag unsere strategische Partnerschaft mit der Bundeswehr, indem er ihr eine deutlich verbesserte und bis in die 2040er Jahre zukunftssichere Militärsatcom-Fähigkeit bietet. In einer Zeit, in der die westlichen Demokratien herausgefordert sind und das europäische institutionelle Ökosystem für die Raumfahrt zu kämpfen hat, sind wir begeistert und dankbar, dass wir dieses zukunftsweisende System entwickeln und aufbauen dürfen. Langfristige Partnerschaften sind von entscheidender Bedeutung für die Gewährleistung wesentlicher Souveränität und Fähigkeiten sowie für den Schutz unserer Streitkräfte in einem zunehmend instabilen geopolitischen Umfeld“, so Michael Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space.
Der Auftrag umfasst nach Unternehmensangaben die Entwicklung, Integration, Erprobung und Auslieferung in der Umlaufbahn von zwei neuen militärischen GEO-Telekommunikationssatelliten, die von Airbus gebaut werden. Diese Satelliten seien die Nachfolgesatelliten von COMSATBw 1B und 2B. Der Auftrag beinhalte auch die Aufrüstung des bestehenden Bodensegments für den Betrieb der neuen Satelliten sowie Betriebsdienste für 15 Jahre mit der Möglichkeit einer Verlängerung.
Die Airbus-Satelliten der neuen Generation basieren auf der Plattform Eurostar Neo und werden rund 6 Tonnen wiegen, so Airbus. Sie würden über Fähigkeiten verfügen, um mit dem Wandel in der Digitalisierung und dem steigenden Datenübertragungsvolumen Schritt zu halten. Dementsprechend würden sie mit neuen Technologien ausgestattet sein.
Ein wesentliches Element des Gesamtauftrages sei eine tiefgreifende deutsche Wertschöpfungskette. Partner wie OHB in Bremen und zahlreiche kleinere deutsche Unternehmen seien beteiligt. Zentrale Elemente wie die Führung und Integration der Nutzlasten, die Solaranlagen und der Gesamtbetrieb des Raumfahrzeugs kämen aus Deutschland.
Das Satellitenkommunikationssystem der Bundeswehr (SATCOMBw) ist nach Presseinformationen für autonome und selbstständig einsetzbare Kommunikations- und Informationsdienste unverzichtbar. Es stelle die globale Führungs- und Informationsfähigkeit der deutschen Streitkräfte, wie Einsatzkontingente und Spezialkräfte, sicher. Das Projekt SATCOMBw 3 solle zudem sicherstellen, dass die Verpflichtungen der NATO in diesem Bereich auch in Zukunft erfüllt werden könnten. Mit SATCOMBw 3 trage die Bundeswehr den gestiegenen Nutzeranforderungen Rechnung.