Airbus Helicopters hat am Standort Donauwörth ein neues 3D-Druckzentrum eröffnet und damit die eigenen Kapazitäten für dieses Verfahren deutlich erweitert. Airbus Helicopters betreibt nun laut Unternehmensinformation drei Maschinen für Bauteile aus Titan, vier für Kunststoffteile und als neues Element eine Maschine, die Bauteile aus Aluminium herstellen kann. Das Verfahren biete gegenüber der konventionellen Fertigung mehrere Vorteile. Es könne sowohl für die Serienproduktion als auch für Komponenten für Prototypen wie den elektrisch angetriebenen CityAirbus NextGen und den experimentellen Hochgeschwindigkeitshubschrauber Racer eingesetzt werden.
„Unsere umfassenden Fähigkeiten in diesem Verfahren entlang der Fertigungskette sind ein echter Wettbewerbsvorteil”, so Stefan Thomé, Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland. „Neben anderen Vorteilen kann der 3D-Druck das Gewicht von Flugzeugkomponenten reduzieren, was zu einem geringeren Treibstoffverbrauch führt. Ein solches Potenzial kann finanzielle Vorteile mit sich bringen und dazu beitragen, die CO2-Emissionen im Betrieb zu reduzieren.”
Weitere Vorteile des 3D-Drucks sind laut Airbus Helicopters eine deutliche Steigerung der Ressourceneffizienz im Herstellungsprozess und eine hohe Flexibilität. Komponenten mit neuen Konfigurationen könnten als Einzelstücke oder in Kleinserien zu Testzwecken gedruckt werden. Das mache das Verfahren auch für den Bau von Prototypen interessant. Während bei der konventionellen Bearbeitung Bauteile aus massiven Blöcken gefräst werden, werden beim additiven Schichtdruck mit Hilfe von Laserstrahlen Metall- oder Kunststoffpulver geschmolzen. Auf diese Weise werden die gewünschten Formen Schicht für Schicht erzeugt. Dadurch lassen sich komplexe Strukturen leichter herstellen als mit herkömmlichen Verfahren. Bei einem konventionellen Herstellungsverfahren erde bis zu zehnmal mehr Rohmaterial benötigt als das Endprodukt, bei der additiven Fertigung dagegen nur das 1,5-fache.
Seit 2017 habe Airbus Helicopters in Donauwörth mehr als 9.400 Verriegelungsschächte für die Türen des Airbus A350 mit dem additiven Verfahren in Serie gefertigt. Elf Tonnen Titanpulver wurden in Donauwörth für den Druck der Verriegelungsschächte verwendet.