Alleima veröffentlicht CO2-Fußabdruck von Vollstahlprodukten

Alleima, Hersteller von rostfreiem Stahl und Speziallegierungen, hat beschlossen, die Kohlenstoffemissionen seiner Endprodukte zu berechnen und zu veröffentlichen. Jetzt veröffentlicht Alleima produktspezifische und überprüfte Daten zum Kohlenstoff-Fußabdruck seiner Vollstahlprodukte, die laut Pressemiteilung in Bereichen wie Industrie, Öl und Gas, Chemie und Petrochemie sowie Transport eingesetzt würden. Berechnungen von Produkten wie Sanmac® 316L würden einen um 81 Prozent niedrigeren Kohlenstoff-Fußabdruck im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt zeigen, so das Unternehmen.

Mit steigenden Kohlendioxidemissionen wachse der Druck auf Unternehmen, ihre Emissionen zu senken. Alleima habe sich verpflichtet, bis spätestens 2050 einen Netto-Null-Wert zu erreichen und die Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen bis 2030 um mehr als 50 Prozent zu reduzieren (im Vergleich zu 2019). Um den Kunden von Alleima zu versichern, dass die Produkte geringe Auswirkungen hätten, sei beschlossen worden, eine Lebenszyklusanalyse (LCA) durchzuführen.

Alle Berechnungen in Alleimas LCA-Modell seien vom schwedischen Umweltforschungsinstitut IVL unabhängig geprüft worden, um die Genauigkeit der Daten zu gewährleisten. Durch die Bereitstellung zuverlässiger LCA-Informationen für Kunden und Endverbraucher könnten diese auch ihre eigenen Kohlenstoffemissionen für ihre Endprodukte berechnen.

Massivstabprodukte, zu denen Alleima jetzt Daten veröffentliche, machen nach Presseinformationen etwa 5 Prozent der Produkte von Alleima aus und würden von Kunden in Bereichen wie Industrie, Öl und Gas, Chemie und Petrochemie sowie Transport verwendet.

“Wir wollen, dass unsere Produkte und Prozesse effizienter, rentabler und nachhaltiger werden. Die Herstellung von rostfreien Stählen mit geringen Kohlenstoffemissionen erfordert den Zugang zu kohlenstoffarmer Energie. Deshalb strebt Alleima danach, ausschließlich fossilfreien Strom zu verwenden. Wir glauben, dass wir durch Transparenz auch das Vertrauen unserer Kunden und Stakeholder stärken können. Indem wir jetzt nachhaltige Lösungen einführen, trägt Alleima zu einer grüneren Zukunft für die Industrie bei”, so Håkan Sundström, Head of Governance and Sustainability.

Der Grund, warum Alleima vergleichsweise niedrige Kohlenstoffemissionen für seine Vollstabprodukte vorweisen könne, liege nach Unternehmensangaben in der Verwendung von fossilfreiem Strom und dem hohen Anteil an recycelten Materialien im Endprodukt.

Alleima verwende zu 100 Prozent fossilfreie Elektrizität. Der Standort in Skandinavien habe dem Unternehmen geholfen, seine Kohlenstoffemissionen im Vergleich zu anderen Teilen der Welt niedrig zu halten. Im Allgemeinen sei in Schweden nahezu 100 Prozent des Stroms frei von fossilen Brennstoffen, während es beispielsweise in Deutschland 50 Prozent und in China 35 Prozent seien, so die Daten von Our World in Data.

Die Menge des in der Produktion verwendeten Recyclingmaterials sei ein Schlüsselfaktor für niedrige Kohlenstoffemissionen, da die Gewinnung und Verarbeitung neuer Legierungen wie Nickel und Chrom sehr kohlenstoffintensiv seien. In Europa liege der durchschnittliche Schrottanteil bei den Stahlherstellern bei 85 Prozent, während er in Asien nach Angaben von World Stainless bei etwa 31 Prozent liege. Dies erfordere den Einsatz von mehr neuen Legierungen, was zu höheren Kohlenstoffemissionen führe.

Ein Beispiel, das die Bedeutung von recyceltem Material zeige, sei Sanmac® 316L. Bei der Herstellung von Sanmac® 316L verwende Alleima durchschnittlich 95,6 Prozent recycelte Materialien.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.