Fotos: Demiurge
Das im November 2020 eröffnete Aquarium at the Boardwalk in Branson, Missouri, USA begrüßt seine Besucher bereits im Eingangsbereich mit einem mehr als 16 m hohen Oktopus aus Edelstahl und C-Stahl. Aquarius heißt dieser schon nahezu lebensecht anmutende Riesenkrake und ist gemeinsam mit Finn, einem goldfarbenen Kugelfisch, das Maskottchen des Aquarium at the Boardwalk.
Das Aquarium at the Boardwalk ist eine Mischung aus Aquazoo und Vergnügungspark. Auf einer Fläche von 46.000 m² erwartet die Besucher eine Reise durch die Ozeane: Mehr als 250 verschiedene Tierarten, ein Korallenriff zum Durchspazieren, ein 5D-U-Boot-Abenteuer auf dem Meeresgrund, ein Berührungsbecken, um Besuchern die Tuchfühlung mit unterschiedlichen Meeresbewohnern zu ermöglichen, das Klettern durch einen Seetangwald und vieles mehr. Im Aquarium at the Boardwalk dreht sich alles um Fische und Spaß. Aquarius, der Riesenkrake bildet mit einem Teil seiner Arme Tore, die als imposanter Einlass zu dem Spektakel dienen. Zwei seiner Arme geben die Anmutung, das Gebäude zu umfassen.
Das Aquarium ist Teil einer ganzen Vergnügungszone, dem Branson Boardwalk, der sich ein Stück entlang des Highway 76 in Branson zieht. Ersonnen wurde er durch Kuvera Partners, einem Privatunternehmen, das unter anderem in dem Bereich Attraktionen tätig ist und in den USA bereits mehrere Vergnügungsstätten betreibt.
Aquarius, der Riesenkraken, Blickfang von Aquarium at the Boardwalk, wurde entworfen von Demiurge LLC. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Hersteller von Skulpturen und Architektur. Auf seiner Website schreibt es: „Man kann uns aber auch als eine Design- und Fertigungsgemeinschaft bezeichnen.“ “Kuvera Partners kam mit einem fantastischen Konzept zu uns”, so Joe Riche, Inhaber und Gründer von Demiurge, “und während unseres ersten Treffens, als sie ihre Erwartungen und Visionen beschrieben, entwarfen wir die Skulptur in Echtzeit mithilfe von 3D-Programmierung.“
Demiurge entwarf einen Oktopus, der lebendig wirken soll. Groß, beeindruckend, lebensecht. Die Kraken-Skulptur besteht aus rostfreiem Stahl und lackiertem Kohlenstoffstahl, wiegt 34 Tonnen und ist 16,74 Meter hoch. Paneele aus polyedrischem Edelstahl mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und -bearbeitungen bilden die Hautkomponenten.Eine innere Struktur aus Stahlspulen sorgt für die organische Form und die Verbindungen zwischen den einzelnen Platten. Geliefert wurden die Paneele von der Firma mirrorINOX aus Cleebronn (Baden-Württemberg). Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Materialveredelung von Oberflächen, insbesondere von Edelstählen.
Für den Oktopus des Aquarium at the Boardwalk wurden die Oberflächen von ca. 1.000 m² Blechtafeln des Werkstoffs 1.4404 in einer Stärke von 1,0 mm bearbeitet. Drei unterschiedliche Oberflächen wurden ausgewählt, um sowohl glänzende, spiegelnde als auch matte Effekte zu erzielen. Die Vorgabe: Die Oberfläche soll chamäleonartig wirken, scheckig und verwandelbar, je nach Lichtreflexion. Eine schillernd-lebendige Optik, ein atemberaubender Blickfang. Bei Tag und bei Nacht. Ausgewählt wurden Oberflächen, die strukturiert sind, teils mit einer fluidformen Struktur, die geprägt wurde. Hierbei handelt es sich um die Oberflächen RIPPLES Super Mirror No. 8, RIPPLES BEADS 7 und BEADS 7.
Weiterbearbeitung in den USA
Aus dem Großraum Stuttgart ging es für die Blechtafeln weiter in die USA zu einem Dienstleister. Dort wurden die 3.000 x 1.250 mm Blechtafeln weiterverarbeitet, beschnitten und verformt. Eine Flotte von 25 Lastwagen mit flachen Platten, die länger als drei Fußballfelder sind, transportierte die zerlegten Kunstwerke von Colorado nach Missouri.
„Die größte Herausforderung bei diesem Projekt war es, sicherzustellen, dass die Skulptur trotz ihres enormen Umfangs ein echtes Kunstwerk bleibt”, so Riche. „Das erforderte eine starke Zusammenarbeit zwischen den Teams. Wir haben viel Zeit damit verbracht, sicherzustellen, dass der künstlerische Faktor nicht in der Gesamtgröße untergeht. Wir sind sehr stolz auf die Häute, Muster und Verbindungen sowie auf all die winzigen Details, die in das Gesamtbild eingeflossen sind.”
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