Auszeichnung für neuen Kraftwerkswerkstoff

Jülicher Werkstoffwissenschaftler haben einen neuen Stahl entwickelt, der den häufigen Lastwechseln in Dampfkraftwerken besser widersteht. Das als HiperFer (High Performance Ferritic Steels) bezeichnete Material ist belastbarer und weniger anfällig für Korrosion als derzeit verwendete Legierungen. Das gab das Forschungszentrum Jülich jetzt bekannt. Für die Zusammenfassung ihrer grundlegenden Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Materials Science and Engineering A”, erhielten die Forscher in London den Charles Hatchett Award 2015.
Mit dem von der brasilianischen Firma CBMM, dem größten Niob-Produzenten der Welt, gesponserten Preis zeichnet das britische Institute of Materials, Minerals and Mining jedes Jahr eine herausragende wissenschaftliche Veröffentlichung im Zusammenhang mit dem Element Niob aus. Das Metall ist als entscheidender Zusatz in den neu entwickelten Stählen der Jülicher Forscher vom Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-2) enthalten. Die Stähle mit der Bezeichnung HiperFer ermüden langsamer und verformen sich daher weniger schnell als die heute gängigen Legierungen, die für Bauteile in Kraftwerken verwendet werden.
„Das ermöglicht höhere Betriebstemperaturen als die mit den heutigen Stahlsorten üblichen 620 Grad Celsius. Und nur mit höheren Temperaturen lässt sich auch der Wirkungsgrad eines Dampfkraftwerks erhöhen”, sagt der Jülicher Wissenschaftler Dr.-Ing. Bernd Kuhn, der das Fachgebiet metallische Werkstoffe und Fügetechnik leitet. Außerdem ist der neue Stahl weniger anfällig für Korrosion.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.