CO2-Emissionen: VCI warnt vor Verlagerung

Die Einigung des Trilog in Brüssel bedeutet gemäß VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann in Summe eine Verschärfung des Emissionshandels in Europa. Mit den Änderungen erhöhten sich ausschließlich die Kosten für die Unternehmen, zu einem positiven Effekt für den Klimaschutz führten sie nicht. Die Folge sei eine verminderte Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Chemie. Dem Schutz vor Carbon Leakage müsse nun wenigstens bei der nationalen Umsetzung der Strompreiskompensation Rechnung getragen werden. Das Europäische Parlament, Rat und EU-Kommission haben im 6. Trilog eine Einigung zur Reform des EU-Emissionshandels erzielt. Die Änderungen bei der Zuteilung von Zertifikaten für die Industrie, der Marktstabilitätsreserve und den Benchmarks führen in Summe zu einer Verschärfung des EU-Emissionshandels, so der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Dies habe eine Verminderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Chemie in Deutschland zur Folge und vergrößere damit das Risiko einer Verlagerung von CO2-Emissionen (Carbon Leakage). „Mit diesen Änderungen erhöhen sich ausschließlich die Kosten für die Unternehmen, zu einem positiven Effekt für den Klimaschutz führen sie nicht. Dafür ist ein anderer Mechanismus zuständig“, betont Tillmann. Er verweist darauf, dass der EU-Emissionshandel Jahr für Jahr eine kontinuierliche Verringerung der Emissionen von den Unternehmen fordert, unabhängig vom Preis der Zertifikate. Dieser Effekt werde noch dadurch verstärkt, dass die Reform den jährlichen Minderungsfaktor für den Ausstoß von Treibhausgasen in der Industrie ab 2021 von derzeit 1,7 auf 2,2 % erhöhe.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.