Eröffneten das neue Entwicklungszentrum für eine nachhaltigere Ernährungsindustrie: (v. l. n. r.) Dr. Matthias Hobbie, Leiter Forschung und Entwicklung New Food (GEA), Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister Hildesheim, Tatjana Krampitz, Head of Technology Management New Food (GEA) und Heinz Jürgen Kroner, SVP New Food (GEA). Foto: GEA/Mike Henning
GEA hat das New Food Application and Technology Center of Excellence (ATC), seinen zentralen Hub für die Pilotierung von Prozessen und Produkten für die Alternative-Protein-Industrie, in Hildesheim (Niedersachsen) eröffnet. „Die Umstellung auf pflanzliche Lebensmittel, kultiviertes Fleisch oder etwa mikrobiologisch gewonnene Milchproteine hat das Potenzial, künftige Generationen auf klimafreundliche Weise zu ernähren“, erklärt das Unternehmen. Im neuen Technologiezentrum werden GEAs New-Food-Experten eine Pilotlinie zur Zellzüchtung und Fermentation nutzen, um Innovationen auf dem Weg vom Labor zur kommerziellen Herstellung voranzutreiben.
Das GEA New Food Application and Technology Center of Excellence (ATC) in Hildesheim beherbergt eine Pilotanlage zur Herstellung nachhaltiger Alternativen zu Fleisch, Milch, Meeresfrüchten und Ei durch Mikroorganismen und Zellzüchtung. Wie in der Lebensmittelindustrie üblich: Edelstahl, wohin man schaut. GEA befähigt dort Kunden, die notwendigen Prozesse und Produkte für die kommerzielle Fertigung vorzubereiten. Das ATC ergänzt die Kompetenzzentren im Bereich New Food, die sich unter anderem mit Bioreaktoren (Hildesheim sowie Skanderborg, Dänemark) und der Zellseparation (Oelde) beschäftigen.
Kommerzielle Machbarkeit
Die neue Testplattform im ATC schließt die Lücke zwischen Testlandschaft und Industrie, ohne dass Kunden sofort in Großanlagen investieren müssen. „Aufbau und Skalierung einer New-Food-Produktion sind eine große Aufgabe“, erklärt Heinz Jürgen Kroner, Senior Vice President New Food bei GEA. „Häufig stecken New-Food-Anbieter noch im Labormaßstab fest – mit eigenen Anforderungen an Hygiene, Aseptik und Prozesse. Die Fertigung auf industriellem Niveau bringt jedoch weit größere technische und finanzielle Herausforderungen mit sich. Um diesen Schritt für Nahrungsmittelhersteller beherrschbar zu machen, loten unsere Prozessexperten im ATC das Potenzial für eine Massenproduktion aus. Letztendlich wollen wir gemeinsam für Konsumenten sichere und bezahlbare New-Food-Produkte entwickeln.“
Fleisch- und Milchprodukte neu denken
Während sich der Weg in Restaurants für zellbasierte Fleischalternativen ebnet, rückt nun die Präzisionsfermentation für Milchproteine in das Forschungsinteresse. Einer der ersten GEA-Kunden in diesem Feld ist das Scale-up Imagindairy aus Israel. CEO Eyal Afergan sagte bei der Eröffnungsveranstaltung: „Wir wollen Milchprodukte ohne die Nachteile für unseren Planeten herstellen. Dafür nutzen wir die uralte Kunst der Fermentation und verbinden sie mit Wissenschaft. So schaffen wir Milchproteine, die den Geschmack, die Funktionalität, das Mundgefühl und die Nährwerte aufweisen, die wir an der Milch so schätzen. Gemeinsam mit GEA können wir den Weg ebnen, um diese Innovation schneller auf den Markt zu bringen, und zwar mit den höchstmöglichen Qualitätsstandards.“
Mit alternativ gewonnenen Proteinen können Umweltauswirkungen des Lebensmittelsystems verringert werden und dabei helfen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Für GEA geht die New-Food-Wende daher Hand in Hand mit der Entwicklung einer regenerativen Landwirtschaft.
Wachstumshebel
Das Thema New Food verbindet GEAs Nachhaltigkeitsambitionen mit der Innovationskraft eines Technologieunternehmen für die Nahrungsmittelindustrie. GEA hat es deshalb als einen der Wachstumshebel in der Strategie Mission 26 identifiziert. Eine eigenständige Business Unit „New Food“ kümmert sich seit 2022 um die Weiterentwicklung der zellbasierten Proteingewinnung.
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